BAWAG steigerte Gewinn im ersten Halbjahr um rund ein Viertel

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Nettogewinn von 245 Mio. Euro.

 

Die börsennotierte BAWAG hat im ersten Halbjahr 2022 einen Nettogewinn von 245 Mio. Euro erwirtschaftet, um gut ein Viertel (27 Prozent) mehr als in der Vorjahresperiode. Das Ergebnis je Aktie (EPS) lag bei 2,74 Euro. Der Nettozinsertrag erhöhte sich aufgrund höherer durchschnittlicher Kundenkredite um 7 Prozent auf 492 Mio. Euro, der Provisionsüberschuss stieg unter anderem durch den Zukauf der Hello Bank um 16 Prozent auf 159 Mio. Euro, teilte die Bank am Donnerstag mit.

Stark sei das operative Geschäft gelaufen. Dank der Erhöhungen beim Nettozinsertrag und dem Provisionsüberschuss stiegen die operativen Kernerträge um 9 Prozent auf 651 Mio. Euro. Ausschlaggebend für die deutliche Steigerung des Provisionsüberschusses sei neben dem Erwerb der Hello Bank auch die weitere Erholung der Kundenaktivitäten nach der Pandemie gewesen.

Das Ergebnis vor Risikokosten, also die operativen Erträge abzüglich der operativen Aufwendungen, belief sich auf 418 Mio. Euro. Die Aufwendungen sanken dabei im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent, was laut der Bank in erster Linie auf Effizienzsteigerungen zurückzuführen ist.

Verbesserungen konnte die BAWAG auch bei den Risikokosten und den regulatorischen Aufwendungen erzielen. Die Risikokosten sanken um 5 Prozent auf 51 Mio. Euro, die regulatorischen Aufwendungen um rund ein Fünftel (19 Prozent) auf 46 Mio. Euro. Bei den regulatorischen Aufwendungen habe man von Rückerstattungen aus Garantiefällen im Einlagensicherungssystem profitiert, erklärte das Geldhaus in einer Aussendung.

Ebenso habe sich die Qualität der Kredite in allen Geschäftsbereichen als robust erwiesen. Die durchschnittlichen Kredite an Kunden wuchsen im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent. Die NPL-Ratio, mit der die Zahl der notleidenden Kredite gemessen wird, erreichte mit 1,4 Prozent nach den Angaben der Bank ein Rekordtief. Dabei werde man auch in Zukunft auf eine konservative Kreditvergabe setzen.

Zum Ende des ersten Halbjahres lag die Kernkapitalquote (CET1) bei 12,7 Prozent (Q1: 14,7 Prozent), wobei der Abzug des Aktienrückkaufs in Höhe von 325 Mio. Euro sowie eine Dividendenabgrenzung für das erste Halbjahr in Höhe von 135 Mio. Euro bereits einkalkuliert sind. Der Aktienrückkauf soll am 25. Juli starten.

Zufrieden zeigte sich Bankchef Anas Abuzaakouk: "Wir verfügen über ein resilientes Geschäftsmodell, das über alle Zyklen hinweg Ergebnisse liefern wird." Die Ertragskraft und die Kapitalgenerierung seien stark, die Qualität der Aktiva solide. Trotzdem wolle man angesichts des aktuellen Marktumfelds vorsichtig bleiben und erhöhe daher die Vorsorge gegen Marktrisiken um 9 Mio. Euro auf 70 Mio. Euro.

Für 2022 rechnet die Bank nun mit einem Wachstum der Kernerträge um mehr als 7 Prozent, nach bisher erwarteten 4 Prozent. Etwas nach oben korrigiert wurden auch die Erwartungen für die regulatorischen Aufwendungen. Nach bisher 50 Mio. werden nun 55 Mio. Euro prognostiziert. Auf gleichem Niveau bleiben die Erwartungen für die operativen Aufwendungen (-2 Prozent), die Risikokosten (20 Basispunkte) sowie dem Ergebnis vor Steuern (EBT, 675 Mio. Euro).

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