Banken-KV: Gewerkschaft fordert 10,6 Prozent mehr Gehalt

Kundgebung der Gewerkschaft 2019
Verhandlungsstart am Faschingsdienstag. GPA will Arbeitszeit von 38,5 auf 36 Wochenstunden reduzieren.

Ausgerechnet am Faschingsdienstag beginnen die Kollektivvertragsverhandlungen für rund 60.000 Angestellte im heimischen Bankensektor. Die Gewerkschaft GPA zieht mit zwei Hauptforderungen in die Gespräche, ging am Montag aus einer Aussendung hervor. Einerseits wird eine lineare und dauerhafte Erhöhung der Mindest- und IST-Gehälter um 10,6 Prozent gefordert. Andererseits soll diese kräftige Erhöhung statt für bisher 38,5 Wochenstunden bei vollem Gehaltsausgleich künftig für 36 Stunden fließen.

Sehr gute Wirtschaftsdaten

GPA-Verhandlungsleiter Wolfgang Pischinger verwies grundsätzlich auf sehr gute Wirtschaftszahlen in der Branche. "Bei einem prognostizierten Jahresgewinn für 2022 von 4,4 Mrd. Euro sind nach dem Rekordgewinn des Jahres 2021 zukunftsorientierte Weichenstellungen im Interesse aller möglich", so der Zentralbetriebsrat der Oberbank.

Argumentiert wird unter anderem mit dringend benötigten jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. "Es gibt viele internationale aber auch nationale Beispiele, die zeigen, dass eine Verkürzung der Arbeitszeit positive Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit und die Produktivität hat", so GPA-Verhandlerin Helga Fichtinger. Bei der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit sei Österreich ohnehin "Spitzenreiter. Für viele, vor allem weibliche Angestellte, wäre eine Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit eine Möglichkeit, leichter in ein Vollzeitzarbeitsverhältnis ein- oder umzusteigen".

Der GPA geht es in den Verhandlungen zum Banken-KV weiters um rahmenrechtliche Verbesserungen, die vor allem Frauen zugutekämen. In der Branche liege der Frauenanteil bei über 50 Prozent. Von den Arbeitgebern gab es am Montag noch keine Aussendung über ihre Forderungen. 

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