Bakterien auf Banknoten: Wie unhygienisch ist Geld?

Bakterien auf Banknoten: Wie unhygienisch ist Geld?
Studien zufolge tummeln sich 26.000 potenziell gesundheitsschädliche Bakterien auf einer Banknote.

In der Früh: Ein Kipferl, ein Kaffee zum Mitnehmen, die Tageszeitung. Zwischendurch: Ein schneller Happen. Abends: Zutaten fürs Abendessen, vielleicht ein Strauß Blumen.

Vieles davon wird in den meisten Euro-Ländern noch mit Bargeld bezahlt. Nach Angaben von Yves Mersch, Mitglied im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB), werden in der Währungsunion noch fast 90 Prozent aller Zahlungen unter 20 Euro bar getätigt.

"Bargeld ist eine eklige Angelegenheit"

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Anbietern von bargeldlosen Zahlungssystemen ist das natürlich ein Dorn im Auge. „Bargeld ist eine eklige Angelegenheit“, formuliert es etwa Mastercard drastisch. Laut Studien sollen sich nämlich 26.000 potenziell gesundheitsschädliche Bakterien auf einer durchschnittlichen europäischenBanknote tummeln. Den Konsumenten ist wohl bewusst, dass es beim Bargeld nicht sehr sauber zugeht, zeigen Umfragen. Aber: „Bargeld ist nach wie vor das beliebteste Zahlungsmittel in Deutschland und wird es auf absehbare Zeit wohl auch bleiben“, stellte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele beim Bargeldsymposium der Deutschen Bundesbank diese Woche in Frankfurt fest.

In 54,4 Prozent aller Zahlungsvorgänge ist in Deutschland Bargeld im Spiel. In Österreich ist dieser Wert sogar noch ein bisschen höher. Nordeuropa ist anders: In den Niederlanden wird Bargeld nur noch für 37 Prozent der Einkäufe benutzt, in Schweden überhaupt nur noch für 20 Prozent.

"Wirkliche Anonymität gewährt nur Bargeld"

„Inzwischen lassen technische Neuerungen Bargeld alt aussehen“, stellte der ehemalige EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing beim Symposium fest. Er ist sich aber auch der Gefahren elektronischer Zahlsysteme bewusst: „Es bedurfte nicht des NSA-Skandals, um Vorbehalte gegenüber bargeldlosen Zahlungsmethoden bezüglich Überwachung und gegebenenfalls Manipulation auszulösen. Wirkliche Anonymität gewährt nur das Bargeld.“

In seinen „Regeln für die digitale Welt“ kommentierte Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung das so: „Online-Banking ist ein Segen, aber nur für Geheimdienste und Kriminelle. Plastikkarten sind nicht nur billiger herzustellen. Sie sind auch unseren Aufpassern lieber, denn sie erlauben es, jede beliebige Transaktion zurückzuverfolgen.“

Quasi im Vorbeigehen Zahlungen tätigen, per Plastikkarte oder Smartphone – das kann Zeit sparen. Und dem Handel und den Geldinstituten viel Geld sparen, das ins Bargeld-Handling fließt. Bevor die Technologie aber vor Manipulation, Missbrauch und Datenklau nicht vollkommen sicher ist, werden sich die Konsumenten wohl lieber die Finger schmutzig machen – mit dem bevorzugten Bargeld.

Paradiese für Bakterien:

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Bildnummer: 6861718Fenster putzen,Fensterputzen…
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dapdPeter Rabensteiner, Ehemann der Autorin Sandra Krautwaschl, nimmt am Donnerstag (07.06.12) in dem Haus der Familie in Hoergas, Oesterreich, fuer eine Fotoillustration ein Glas aus dem Kuehlschrank. Die Oesterreicherin Sandra Krautwaschl hat ein Buch u
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