Money, money, money – aber nicht in Form von Bargeld
Mit Agneta, Anni-Frid und Benny schaffte es Björn Ulvaeus ab den 70er-Jahren als Popgruppe ABBA zu Weltruhm. Ähnliches scheint dem mittlerweile 68-jährigen Schweden jetzt erneut vorzuschweben, allerdings in einem ganz anderen Metier. Auf der Homepage des ABBA-Museums in Stockholm (www.abbathemuseum.com/se/cashless) fordert er seine Landsleute dazu auf, künftig auf Bargeld zu verzichten. Scheine und Münzen seien ohnehin bloß Symbole, die leicht gegen andere ausgetauscht werden könnten – etwa gegen Plastikkarten oder Smartphones.
Die schwedische Krone sei „eine kleine Währung“, die nur in Schweden benutzt werde. Der Aufruf des Prominenten daher: „Wir könnten und sollten die erste bargeldlose Gesellschaft der Welt werden.“
„Mamma mia“, könnte sich da so mancher Schwede denken. Tatsächlich aber wird in dem skandinavischen Land schon heute viel weniger Bargeld verwendet als etwa im deutschen Sprachraum. Nur noch ein Viertel aller Zahlungen erfolgt in bar. In Österreich liegt dieser Wert bei etwa 60 Prozent.
Gegen Kriminalität
Selbstversuch
Bevor er seine Landsleute zu einer Weltpremiere ohne Scheine und Münzen aufrief, wagte er ein Jahr lang einen Selbstversuch. Das Ergebnis: Für das Warten aufs Retourgeld geht mehr Zeit drauf als für das Bezahlen mit Karte. Sein „Waterloo“ erlebte er, wie er schreibt, im Supermarkt. „Die einzige Lästigkeit, die ich finden konnte, war, dass man eine Münze braucht, um sich einen Einkaufswagen auszuborgen.“ Plastikchips wären hier „the name of the game“, könnten österreichische Supermarktketten dem Schweden ins Album schreiben.
Der Traum des Stockholmers kommt nicht bei allen Schweden gut an. Björn Eriksson, der Vorsitzende der Sicherheitsbranche und früherer Reichspolizeichef, bezeichnet Ulvaeus in einem schwedischen Zeitungsbeitrag sogar als „PR-Agent von Mastercard“, berichtet n-tv online. Der Kreditkartenkonzern ist einer der Hauptsponsoren des ABBA-Museums.
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