Austro-Unternehmen trotz Corona-Pandemie gut unterwegs

Austro-Unternehmen trotz Corona-Pandemie gut unterwegs
Teilweise gab es zwar Umsatzrückgänge, die Gewinnseite entwickelte sich jedoch oft gut.

Österreichs größter Baukonzern Strabag ist gut durch das erste Coronakrisenjahr gekommen. Die Produktionsleistung verringerte sich 2020 um sieben Prozent auf 15,45 Mrd. Euro, es blieben aber höhere Gewinne als 2019. Das Konzernergebnis verbesserte sich um sechs Prozent auf 395,2 Mio. Euro.

Höhere Dividende

Von dem Ergebnis sollen die Aktionäre des Bauriesen in Form einer massiv erhöhten Dividende in Höhe von 1,90 Euro je Anteilsschein profitieren. Die Ausschüttung für 2019 war wegen der Pandemie von 1,80 auf 90 Cent pro Aktie halbiert worden.

Angesichts des deutlich gesteigerten Auftragsbestands per 31. Dezember 2020 von 18,37 Mrd. Euro (plus 5 Prozent) erwartet der Bauriese für das laufende Geschäftsjahr eine Produktionsleistung "geringfügig über dem Vorjahresniveau". Die EBIT-Marge soll sich heuer auf unter 4 Prozent "normalisieren", im abgelaufenen Jahr sprang sie von 3,8 auf 4,3 Prozent.

Gut weggesteckt

Der Kranhersteller Palfinger hat die Konjunkturerholung genutzt und einen Hacker-Angriff, der im Jänner zu einer zweiwöchigen Betriebsunterbrechung geführt hatte, gut weggesteckt. Der Gewinn im ersten Quartal sprang um 58,4 Prozent auf 24,5 Mio. Euro, der Umsatz legte um 3,2 Prozent auf 405,9 Mio. Euro zu, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Zugleich sank die Zahl der Mitarbeiter von 11.127 auf 10.905.

Sonderschichten sollen die Unterbrechung im Jänner kompensieren, so Palfinger-CEO Andreas Klauser. Der Schaden sei "erfolgreich begrenzt und die Produktion in kürzester Zeit wieder hochgefahren" worden. Dank weltweiter Wirtschaftserholung seien alle Werke voll ausgelastet. Bau- und Forstwirtschaft brummten, es gebe aber das Risiko steigender Rohstoffpreise und eingeschränkter Verfügbarkeit von Vorleistungen.

Angesichts des erwarteten starken Wachstums in den großen Weltregionen peilt Palfinger für 2021 ein Rekordjahr an. Der Umsatz soll auf mehr als 1,75 Mrd. Euro steigen, der operative Gewinn (EBIT) auf mehr als 149 Mio. Euro. Die Auftragsbücher seien voll, es gebe aber "erhebliche Unsicherheitsfaktoren aufgrund möglicher Einschränkungen der Supply Chain, durch höhere Rohstoffpreise, Kapazitätsengpässe und dem unsicheren Verlauf der COVID-19 Pandemie".

Der Umsatz von Palfinger lag im ersten Quartal 2021 zwar noch niedriger als vor der Pandemie (1. Quartal 2019: 440,9 Mio. Euro), das Konzernergebnis war aber höher als die damaligen 21,1 Mio. Euro.

Weniger Risikokosten

Rückläufige Vorsorgen für Kreditausfälle haben der Erste Group im 1. Quartal 2021 mehr Gewinn eingebracht. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sanken die Risikovorsorgen von 61,7 Mio. Euro auf 35,7 Mio. Euro, das ist ein Rückgang von rund 42 Prozent. Der Gewinn stieg um 50,9 Prozent auf 355,1 Mio. Euro, teilte die Bank am Freitag mit. Nach dem Coronajahr 2020 verspreche 2021 wieder ein "Jahr des Rebound" zu werden, sagte Finanzchef Stefan Dörfler laut Aussendung.

Von der APA befragte Analysten hatten einen geringeren Anstieg beim Gewinn erwartet. Im Schnitt wurde mit knapp einem Drittel Zuwachs gerechnet.

Die Risikokosten sanken vor allem aufgrund von aufgelösten Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen in Österreich und in Rumänien. Zudem wirkten sich Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen in Ungarn und Österreich positiv aus, so die Bank. Die Quote der notleidenden Kredite (non-performing loans/NPL) verbesserte sich von 2,7 Prozent zum Ende 2020 auf 2,6 Prozent.

 

 

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