Aufstand der Bauern in Athen

Aufgeheizte Stimmung und Gewalt bei Protesten in der griechischen Hauptstadt.

Rund 1300 Bauern waren in der Nacht auf Mittwoch von Kreta nach Athen gereist, um hier gegen die Reformpolitik zu demonstrieren. Dass es dabei laut zugehen könnte, war zu befürchten. Tatsächlich kam es dann am Mittwoch vor dem Landwirtschaftsministerium zu gewalttätigen Krawallen. Eine kleine Gruppe von Demonstranten, die zum Teil Hirtenstäbe schwenkten, ging auf das von der Polizei abgeriegelte Gebäude los. Zeugen berichteten davon, dass die Demonstranten die Fensterscheiben von zwei Polizeifahrzeugen eingeworfen hätten. Bei einigen Geschäften in der nahen Umgebung gingen Schaufenster zu Bruch. Die Polizei musste Tränengas einsetzen und versuchte, die wütenden Demonstranten in Seitenstraßen abzudrängen.

Die Stimmung hatte sich aufgeheizt, als die Runde machte, dass eine Delegation der Demonstranten nicht im Ministerium empfangen würde. Die Bauern streiten schon seit langem mit den Behörden für finanzielle Belastungen. Diese sind unter anderem durch höhere Rentenbeiträge gestiegen.

Das bis über beide Ohren verschuldete Griechenland hängt am Finanztropf internationaler Geldgeber. Mitte 2015 bekam Griechenland ein Hilfs-Kreditpaket im Volumen von 86 Milliarden Euro zugestanden - das dritte Paket seit 2010. Im Gegenzug werden von Griechenland umfassente Reformen gefordert.

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