Auch Corona-Bier von Angst vor dem Coronavirus betroffen
Um das gleich zu Beginn klarzustellen: Nein, zwischen dem Coronavirus und der mexikanischen Biermarke Corona besteht keinerlei Zusammenhang - abseits des Namens. Aber das wussten Sie wohl bereits. Das Wort "Corona" entstammt dem Lateinischen, ist heute noch im Italienischen und Spanischen gebräuchlich und bedeutet nichts anderes als "Krone". Eine solche prägt auch das Etikett des gleichnamigen Bieres, während der Erreger den Namen seinem Aussehen unter dem Mikroskop verdankt.
Doch viele Menschen scheinen einen Zusammenhang aus der Namensverwandtschaft zu ziehen, so stiegen Anfang Februar die Suchanfragen nach der Biermarke auf Google auf mehr als das Zehnfache des Vorjahresdurchschnitts. Auch die dezidierte Suche nach "Coronavirus Bier" schaffte es in die Suchmaschinen-Trends.
Corona Extra ist das meistverkaufte Bier Mexikos und zählt in mehr als 180 Ländern zu den führenden importierten Premium-Biersorten, im großen US-Markt ist es sogar das meistimportierte Bier. Wie CNBC berichtet, musste die Brauerei durch die Coronavirus-Berichterstattung nun Umsatzeinbußen von sechs Prozent hinnehmen, das entspricht etwa 155 Millionen Euro.
Studie: Mehr als ein Drittel trinkt Corona "unter keinen Umständen"
Eine am Donnerstagabend veröffentlichte Studie der New Yorker PR-Agentur 5W zeichnet nun ein dramatisches Bild für die Marke Corona: Demnach gaben 38 Prozent der 737 befragten "US-Biertrinker" an, aktuell "unter keinen Umständen" eine Flasche Corona zu kaufen. 16 Prozent der Befragten gaben sogar an, nicht genau zu wissen, ob der Coronavirus nicht irgendwie mit dem Bier in Verbindung stünde.
"Es ist keine Frage, dass Corona wegen des Coronavirus leidet", sagt 5W-Geschäftsführer Ronn Torossian. "Während das Unternehmen behauptet, Kunden verstünden, dass zwischen Virus und Bier kein Zusammenhang besteht, ist dieses Ergebnis ein Disaster für die Marke Corona."
In einer älteren Stellungnahme heißt es vonseiten der Brauerei lediglich: "Unsere Gedanken sind bei denen, die vom Coronavirus betroffen sind. Ihre Gesundheit und baldige Genesung hat absolute Priorität.“ Zu möglichen Auswirkungen auf den Umsatz oder die "zufällig gleichnamige Marke" könne und wolle man sich daher aus Respekt nicht äußern. Auch auf Anfrage des KURIER wollte man keine weitere Stellungnahme abgeben.
Häme im Netz
Selbstverständlich ließen Scherze auf Kosten der mexikanischen Brauerei im Internet und vor allem den sozialen Medien nicht lange auf sich warten. Über die Biersorte "Corona Extra" heißt es etwa: "Habt ihr euch je gefragt, wofür das 'Extra' steht?", während das deutsche Online-Satireportal Der Postillon titelte, die Marke wolle sich in "Ebola" umbenennen, um ihr Image zu retten.
Doch auch Corona selbst gießt Öl in das virale Feuer, schließlich wirbt das Unternehmen für ihre neue Biersorte "Corona Seltzer" seit Dienstag in den USA mit dem Slogan: "Kommt demnächst an Land." ("coming ashore soon.")
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