AUA testete nur drei Monate

Wirtschaft von innen: Nervenschlacht bei der AUA
Verdachtslage. Die AUA überprüfte nur einen Zeitraum von 90 Tagen auf verdächtige Ticketbuchungen.

Die mutmaßlichen Malversationen mit vergünstigten Mitarbeiter-Tickets bei den Austrian Airlines sind anscheinend noch nicht vollständig aufgeklärt. Wie aus AUA-Kreisen dem KURIER zugespielt wurde, hat die Revision die Ticket-Buchungen der sechs verdächtigen AUA-Mitarbeiter lediglich drei Monate zurück geprüft.

Ein KURIER-Informant hegt aber den Verdacht, dass die verbotene Weitergabe von verbilligten Mitarbeiter-Tickets („PEP Offer-Tickets“) an Außenstehende zumindest ein halbes Jahr, wenn nicht ein Jahr lang praktiziert worden ist. Auch wird in Kreisen des AUA-Bodenpersonals kolportiert, dass Mitarbeiter aus dem Abfertigungsbereich Check-in-3 und aus der Konzerntochter Tyrolean verwickelt sein könnten. „Wir hatten Hinweise auf einen Zeitraum von drei Monaten und haben diesen dann untersucht“, sagt AUA-Pressesprecher Peter Thier zum KURIER.

„Auf einen Generalverdacht hin das halbe Unternehmen zu untersuchen, ist nicht sinnvoll und nicht zielführend.“ Nachsatz: „Wir haben keinerlei Hinweise auf den Check-in-3 mit seinen 500 Mitarbeitern oder auf die AUA-Tochter Tyrolean mit 3000 Mitarbeitern.“ Die AUA werde aber auch jedem anonymen Hinweis von Mitarbeitern, der eingehe, nachgehen. Wie der KURIER berichtete, sind offiziell sechs Mitarbeiter des AUA-Bodenpersonals in die Ticketaffäre involviert, drei wurden bereits entlassen. Sie sollen PEP-Offer-Tickets für sich und „Angehörige“ gebucht, aber nicht selbst genutzt, sondern illegal an Außenstehende weitergereicht haben.

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