Bei AUA drohen Streiks in Osterreisezeit

Bei AUA drohen Streiks in Osterreisezeit
Die KV-Gespräche mit dem AUA-Bordpersonal sind gescheitert. Das Unternehmen hofft, dass der Betriebsrat an den Verhandlungstisch zurückkehrt.

Die Verhandlungen zu einem KV fürs AUA-Bordpersonal sind vorerst gescheitert.

Nun drohen Betriebsversammlungen und Streiks in der wichtigen Osterreisezeit. Der Betriebsrat habe die Gespräche abgebrochen, sagte eine Unternehmenssprecherin zur APA. "Wir hoffen, dass der Betriebsrat schnell an den Verhandlungstisch zurückkehrt", sagte sie. Morgen, Freitag, wäre eigentlich noch ein Verhandlungstag vorgesehen gewesen. Das Unternehmen sei dazu bereit, gleich am Freitag weiterzusprechen, so die Sprecherin.

"Unternehmen zwingt uns in Arbeitskampf zur Reisezeit"

Daniel Liebhart von der zuständigen Gewerkschaft vida bestätigte den Gesprächsabbruch, "nach 16 oder 17 Verhandlungsrunden". So genau weiß er es nicht mehr. 

"Wir sind dem Unternehmen AUA in den Verhandlungen entgegengekommen, aber das Unternehmen stellt sich trotz Rekordergebnis auf den Standpunkt, nur die Jahresinflation von 7,8 Prozent abzugelten", so Liebhart. Das sei für die Mitarbeiter von Austrian Airlines nicht tragbar. "Man will die Mitarbeiter papierln. Wir haben dem Unternehmen mitgeteilt, dass es uns ein ernsthaftes Angebot vorlegen soll." 

Nachsatz: "Das Unternehmen zwingt uns somit in einen Arbeitskampf zur Reisezeit zu Ostern." Entsprechende Entscheidungen will die Gewerkschaft vida aber erst am Freitag fällen.

Vom Betriebsrat gab es vorerst keine Stellungnahme. In der Karwoche ist eine wichtige Reisezeit. Zuletzt fielen wegen Betriebsversammlungen bereits hunderte Flüge aus. Laut AUA-Unternehmenssprecherin habe es vom Betriebsrat geheißen, dieser sehe sich gezwungen, Kampfmaßnahmen zu setzen. "Wir hoffen es gibt keine Streiks, damit die Fluggäste in die Osterferien reisen können."

Die AUA-Sprecherin warnte im Namen des Unternehmens einmal mehr, dass die Forderung der Gewerkschaft unter Einberechnung von Zugeständnissen wie etwa bei Freizeitregelungen für einige Gehaltsstufen Sprünge von 40 Prozent bringen würde. 

Von den Arbeitnehmervertretern selbst gab es öffentlich keine eindeutigen Forderungen. Das Unternehmen sei bereit, im Durchschnitt für Cockpit und Kabine die Gehälter bis zu 18 Prozent zu erhöhen, bei Co-Piloten bis zu 28 Prozent - allerdings über knapp zwei Jahre und nicht nur für heuer wie von der Gewerkschaft gefordert.

Die Unternehmensvertreterin störte im Gespräch mit der APA daran, dass die Gewerkschaft nur bis Ende 2024 (beginnend mit März 2024) verhandeln wolle. Selbst tritt die AUA für eine Laufzeit von 22 Monaten ein - also bis Jahresende 2025. Im Wesentlichen setze sich das Unternehmenspaket aus Erhöhungen "deutlich über der rollierenden Inflation, Erhöhungen der Erfolgsbeteiligung und einer längeren Laufzeit" zusammen. 

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