AT&S spürt Absatzrückgang bei Smartphones

AT&S-Chef Andreas Gerstenmayer
Steirische Halbleiterkonzern erwartet weniger Umsatz im laufenden Geschäftsjahr 2018/19.

Die Zeiten ungebremster Nachfrage nach leistungsstarken Smartphones sind vorbei. Das spüren nicht nur die größten Hersteller Apple und Samsung, sondern auch die Zulieferer. Der börsenotierte steirische Leiterplattenhersteller AT&S hat am Dienstag seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2018/19 von plus sechs bis acht Prozent auf plus drei Prozent nach unten korrigiert.

Als Grund werden in einer Aussendung eine aktuelle Nachfrageschwäche bei Smartphones und im Bereich Automotive. Die prognostizierte EBITDA-Marge wurde mit 24 bis 26 Prozent bestätigt. Die Umsatzschwäche konnte  durch das gut diversifizierte Produkt-, Technologie- und Kundenportfolio sowie den erfolgreichen Einstieg in das IC-Substrate-Geschäft abgefedert werden, heißt es.

Die Diversifizierungsstrategie und die Investitionen in neue Geschäftsfelder würden sich im aktuellen Umfeld bereits bezahlt machen. "Der Vorstand sieht mittelfristig weiterhin sehr gute Chancen, um die Entwicklung von AT&S auch in Zukunft positiv zu gestalten", so das Unternehmen.

China lässt nach

Laut Marktstudien haben im Vorjahr vor allem die Chinesen deutlich weniger neue Smartphones gekauft. Die Auslieferungen auf dem weltgrößten Markt für Alleskönner-Geräte gingen laut verschiedenen am Dienstag veröffentlichten Studien zufolge zwischen 12,0 und 15,5 Prozent zurück.

Der Handelsstreit zwischen den USA und der Volksrepublik sowie die anhaltende Konjunkturschwäche drückten zuletzt kräftig auf die Verbraucherlaune und ließen Chinesen weniger häufig bei Unterhaltungselektronik zugreifen.

Auch Samsung machte im Weihnachtsgeschäft einen geringeren Umsatz als erwartet und verwies am Dienstag auf die schwierigen Bedingungen an den Smartphone- und Chipmärkten. "Wenn sich Apple nicht verkauft, wie soll sich dann Samsung gut verkaufen? Der Smartphone-Markt ist inzwischen gesättigt", sagte Analyst Greg Roh von der Investmentbank Hyundai Motor Securities.

Mehr Konkurrenz

Hinzu kommt das Erstarken der chinesischen Anbieter wie Huawei, Oppo, Vivo und Xiaomi auf dem weltgrößten Handymarkt in Fernost. Von einem Marktanteil von mehr als 18 Prozent in der Hochphase 2013 ist Samsung mittlerweile bei weniger als einem Prozent angekommen.

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