Zündende Ideen im Privat-TV gesucht

epa04877951 Danish-born actress Brigitte Nielsen reacts over her victory during the German RTL television channel show 'Ich bin ein Star ñ Holt mich hier raus!' (I'm a Star - Get Me Out of Here!) in Huerth (Nordrhein-Westfalen), Germany, 08 August 2015. EPA/HENNING KAISER
Kein Hit im Sommerprogramm, RTLII-"Popstars" droht Flop.

Das deutsche Privatfernsehen ist ausgecastet, könnte man meinen: Die Wiederauflage der Popstars entwickelt sich für RTLII zum Problemfall. Am Montag schalteten nur noch 690.000 Zuschauer die zweite Folge der Castingshow ein, aus der zum Schluss nach dem Vorbild der No Angels eine Mädchenband hervorgehen soll. Der Marktanteil betrug nur 2,4 Prozent. Schon der Start in der Vorwoche war mit 1,05 Millionen Zuschauern bei einem Marktanteil von 3,5 Prozent relativ mau ausgefallen.

Auch in Österreich gibt es wenig Gegenliebe für die Neuauflage der ersten Pop-Castingshow Deutschlands: Hier schalteten am Montag lediglich 45.000 Seher zu. Für die Neuauflage des 2012 wegen Quotenschwundes eingestellten Pionierformates des deutschen Castingfernsehens hätte man sich mehr erwarten können.

Sommerschwäche

Es ist jedoch symptomatisch für einen weiteren schwachen TV-Sommer: Die Entertainmentmaschinerie der deutschen Privatsender könnte wieder einen zündenden Funken vertragen. Auch RTLs Kuppelshow Die Bachelorette, deren Finale heute, Mittwoch, um 20.15 Uhr über die Bühne geht, wird eine durchwachsene Bilanz ziehen: Die letzte Folge wollten 2,13 Millionen Zuschauer sehen (Marktanteil 7,7 Prozent). Zeitweise rutschte die Quote auch unter die Zwei-Millionen-Zuschauer-Marke.

Die 27-jährige "Bachelorette" Alisa, die sich für einen der beiden verbliebenen Finalisten entscheiden muss, hat zumindest eine Chance auf privates Glück: Ihre Vorgängerin Anna Hofbauer soll immer noch mit ihrem Auserwählten liiert sein.

Das behauptet zumindest RTL.

Der Sender selbst würde sich über soviel konstante Zuwendung seitens der Seher jedenfalls freuen. Doch die sind schwer bei der Stange zu halten, wie zuletzt die Quoten der Sommer-Variante des Hits Ich bin ein Star, holt mich hier raus zeigten: Das Finale am 8. August sahen lediglich 1,95 Millionen Zuschauer (8,8 Prozent Marktanteil). "Schlag den Star" hatte auf ProSieben am selben Tag Marktanteile von 20,7 Prozent (2,27 Millionen Zuschauer insgesamt).

Zugpferd hört auf

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Lena Gercke, ProSieben, neue Show
Doch das verantwortliche Quotenzugpferd Stefan Raab hört mit Jahresende auf, was ProSieben vor die drängende Frage stellt: Können wir auch etwas anderes? Lena Gercke wurde zwar als Nachfolgerin auserkoren, aber die Auftaktfolge ihrer Streiche-SendungPrankensteinam Samstag war alles, aber kein Hit: Nur 1,24 Millionen schalteten ein (Marktanteil 5,6 Prozent).

Formidabel ist derzeit nur die tägliche Sat.1-Show Promi Big Brother (22.15 Uhr), die am Montag 2,52 Millionen Zuschauern mit 15,0 Prozent lockte. Auch in Österreich sahen 112.000 zu, kein schlechter Wert für eine Spätabend-Sendung.

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