Wiener "Tatort" gewinnt Grimme-Preis

Harald Krassnitzer (Moritz Eisner) und Adele Neuhauser (Bibi Fellner) im Tatort "Abgründe."
Der im Rotlichtmilieu angesiedelte Tatort "Angezählt" wird in der Kategorie Fiktion geehrt.

Zwar werden die 50. Grimme-Preise erst am 4. April vergeben, die Gewinner stehen jedoch schon seit Mittwoch fest. Aus insgesamt 57 Nominierten der öffentlich-rechtlichen und privaten Sender wählten die Jurymitglieder zwölf Gewinner eines der renommiertesten Medienpreise im deutschsprachigen Raum.

Mit dabei ist auch der vom ORF co-produzierte Wiener "Tatort" mit der Episode "Angezählt". Der im Rotlichtmilieu angesiedelte Krimi überzeugte die Jury und wird in der Kategorie Fiktion ausgezeichnet. Auch bei der Romy-Verleihung am 26. April wir der österreichische Tatort geehrt. Die Krimi-Reihe wird mit der "Jubiläums-ROMY" ausgezeichnet. Dazu sind die beiden Hauptdarsteller der Wiener-Ausgabe, Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer, als beliebteste Darsteller nominiert.

Die großen Gewinner bei den diesjährigen Grimme-Preise sind die öffentlich-rechtlichen Sender. Einzig ProSieben konnte die Jury mit "Circus Halligalli" überzeugen. Die Late-Night-Show mit Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf bekommt den Preis für die beste Unterhaltungsshow.

50. Verleihung

"Auch der Jubiläumsjahrgang bietet herausragende Fernsehproduktionen mit einer großen Bandbreite an Formen, Inhalten und ganz individuellen Handschriften", so Grimme-Direktor Uwe Kammann auf der Pressekonferenz in Düsseldorf.

Die 50. Verleihung des Grimme-Preises findet am 4. April 2014 im Theater Marl statt. Sie wird ab 19 Uhr live auf 3sat ausgestrahlt. Musikalisch begleitet wird sie von Klaus Doldinger und „Passport“. Michael Steinbrecher wird die Preisgala moderieren.

Hintergrund

Der Grimme-Preis ist anerkannt als die renommierteste Auszeichnung für Qualitätsfernsehen in Deutschland. Damit sollen TV-Produktionen gewürdigt werden, die „die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fernsehen auf hervorragende Weise nutzen und nach Inhalt und Methode Vorbild für die Fernsehpraxis sein können“. Der Preis wird seit 1964 jährlich im westfälischen Marl verliehen, Stifter ist der Deutsche Volkshochschul-Verband.

Eine Jury aus Fernsehkritikern, Publizisten sowie Medien- und Bildungsexperten vergibt insgesamt bis zu zwölf Preise - in den Kategorien Fiktion (Filme), Unterhaltung sowie Information und Kultur. Zusätzlich würdigt der Verband das Lebenswerk von Fernsehschaffenden mit einem Sonderpreis.

Der Grimme-Preis ist nach Adolf Grimme (1889-1963) benannt. Er war von 1948 bis 1956 Generaldirektor des Nordwestdeutschen Rundfunks, aus dem später NDR und WDR hervorgingen.

Haben Sie am Sonntagabend schon etwas vor? Bis zu einem Zehntel der Bevölkerung setzt sich regelmäßig vor den Fernseher, um den Krimiklassiker des deutschen Sprachraums zu sehen. Der „Tatort“ (20.15 Uhr, ORF2) zeichnet sich nicht nur durch Langlebigkeit und Pluralismus aus (jede deutsche Rundfunkanstalt hat zumindest einen), sondern zieht auch jüngere Generationen verlässlich an – wie ein Blick in die sozialen Netzwerke Sonntagabend zeigt, wo leidenschaftlich gefachsimpelt wird.

Welche Kommissare sind aber bei den Österreichern besonders erfolgreich? Der KURIER hat auf Basis der Quoten von ORF2 im Jahr 2013 ein Ranking der Erstausstrahlungen erstellt. Von Wien bis Wiesbaden, von Til Schweiger bis Joachim Król.

Wettbewerb Fiktion:
- „Eine mörderische Entscheidung“ (NDR/Arte)

- „Grenzgang“ (WDR/NDR)

- „Tatort: Angezählt“ (RBB/ORF)

- „Mord in Eberswalde“ (WDR)

- „Zeit der Helden“ (SWR/Arte)


Wettbewerb Information:
- „Betongold“ (RBB/Arte)

- „Sonneborn rettet die Welt“ (ZDF/ZDFneo)

- „Restrisiko“ (BR)

- „The Voice of Peace“ (NDR)

- „Work Hard Play Hard“ (ZDF/Arte)


Wettbewerb Unterhaltung:
- „Circus Halligalli“ (ProSieben)

- „Neo Magazin“ (ZDF/ZDFneo)


Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes für die Krimireihe „Tatort“ (ARD)

Sonderpreis Kultur des Landes NRW:
- „stark! - Der Sommerclub. Für immer Freundinnen“ (ZDF)


Publikumspreis der Marler Gruppe:
- „The Voice of Peace“ (NDR)


Eberhard-Fechner-Förderstipendium der VG Bild-Kunst
- „Oma & Bella“ (RB)

Kommentare