Wer soll Eugen Freund nachfolgen? Die ORF-Führung entscheidet sich nicht

"Zeit im Bild", Nadja Bernhard und Eugen Freund moderieren erstmals am Samstag, dem 15. Dezember 2012, um 19.30 Uhr in ORF 2 gemeinsam die ?Zeit im Bild?.Im Bild: Eugen Freund, Nadja Bernhard. SENDUNG: ORF2 - SA - 15.12.2012 - 19:30 UHR. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: [M] ORF/Thomas Ramstorfer. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-13606
Die Zwangspensionierung Eugen Freunds wirft intern die Frage auf, wer ihm nachfolgen soll und warum die Entscheidung noch immer nicht erfolgt ist.

Dass "Zeit im Bild"-Moderator Eugen Freund mit einem Brief mit Jahresende in Pension geschickt wird, sorgt bei den Sehern für Unmut. ORF-intern wirft die Aktion allerdings eine viel dringlichere Frage auf: Wer soll ihm am Moderatorentisch nachfolgen? Dass Freunds Vertrag ausläuft, ist seit Monaten bekannt, dennoch ist noch nicht klar, wer künftig den Platz neben Nadja Bernhard übernehmen soll. Die Entscheidung liegt beim Generaldirektor, ist ORF-intern zu hören. Nur der will sich offenbar nicht festlegen.

Zwei Kandidaten

Wer soll Eugen Freund nachfolgen? Die ORF-Führung entscheidet sich nicht
Wer soll Eugen Freund nachfolgen? Die ORF-Führung entscheidet sich nicht
Es gibt für den Job zwei Kandidaten, die sich auch schon einem internen Casting gestellt haben: Rainer Hazivar, bekannt als "ZiB2"-Reporter, der schon mehrmals moderiert hat und zuletzt als "Faktenchecker" in den Vordergrund rückte und Wolfgang Geier, der sich nicht nur als ehemaliger USA-Korrespondent des ORFeinen Namen gemacht hat. Bei dem Casting soll sich Hazivar besser geschlagen haben. Am Sonntag soll Freund seine letzte "Zeit im Bild" moderieren. Warum die Entscheidung über seine Nachfolge immer noch nicht gefällt wurde, wundert Beobachter und befremdet die Mannschaft. Der Vorsitzende des ORF-Redakteursrates, Dieter Bornemann, drückt das so aus: "Natürlich ist es unangenehm für die 'ZiB'-Redaktion, wenn über die Nachbesetzung von wichtigen Positionen nicht rechtzeitig entschieden wird. Wir wundern uns, weil die Fakten seit langem auf dem Tisch liegen."

Freund hatte noch keinen Termin

ORF-intern wird bereits über Eugen Freunds Vertragsverlängerung spekuliert. Er selbst hatte in dieser Sache allerdings noch keinen Termin mit ORF-Chef Wrabetz, sagte er dem KURIER am Donnerstagvormittag: "Mein Stand ist, dass ich am Sonntag die letzte 'Zeit im Bild' moderiere." Sauer auf die Art und Weise seiner Pensionierung ist er immer noch: "Wenn man mir schon brieflich mitteilt, dass ich aufhören soll, hätte ich mir gewünscht, dass man mir das auch ins Gesicht sagt." Laut Presse ist bereits eine Vertragsverlängerung für Freund angedacht, von der dieser aber noch nichts weiß, wie er sagte. Er zitierte einen Spruch, der in der US-Politik gebräuchlich ist, wenn Entscheidungen nicht getroffen werden können: "Kicking the can down the road", was frei übersetzt bedeutet: Man kickt das missliebige Problem solange weiter vor sich her, bis es irgendwann liegen bleibt oder die Gasse endet.

Keine Bewegung

Warum die ORF-Führung sich in dieser Frage nicht zu einer Entscheidung durchringen kann, bleibt Spekulation. Intern kann man sich jedenfalls nicht erklären, warum eine derart wichtige Personalie nicht rechtzeitig getroffen werden kann. Als möglicher Faktor gilt, dass die Regierungsverhandlungen auch das Kapitel ORF beinhalten und die Politik derzeit offenbar an Wrabetz' Sessel sägt.

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