"Under the Dome": Grusel-Profis am Werk

"Under the Dome", "Chester's Mill." Die Überraschung ist groß, als sich während eines höllischen Sturms eine riesige, schalldichte Kuppel über die Kleinstadt Chester's Mill legt und alles Leben schlagartig von der Außenwelt abschottet. Autos kollidieren, Familien werden auseinander gerissen, Liebende finden sich plötzlich auf verschiedenen Seiten der Kuppel wieder. Während die Polizei alle Hände voll zu tun hat, die aufkeimende Panik einzudämmen, hält das Verbrechen ungeniert Einzug in Chester's Mill: Aus Eifersucht kidnappt der labile Sohn des Stadtrats seine Freundin Angie, derweil wird im Wald seelenruhig eine Leiche vergraben.Im Bild: "Big Jim" (Dean Norris, r.) und seine Kollegen trauen ihren Augen nicht - ein unsichtbare Kuppel hat sich über ihnen aufgetan. SENDUNG: ORF eins - MI - 04.09.2013 - 20:15 UHR. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: ORF/Sevenone International/Michael Tackett. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-13606
Am Mittwoch startet die erfolgreiche US-Serie mit drei Folgen in ORFeins. Ein Interview mit dem Produzenten Neal Baer.

Die neue US-Serie „Under the Dome“, basierend auf einem Roman des Bestseller-Autors Stephen King (siehe KInfo unten), feiert seit ihrem Start so überwältigende Erfolge, dass der Sender CBS schon nach der fünften Episode die zweite Staffel für den Sommer 2014 in Auftrag gegeben hat. Und für deren erste Folge wird King – der so wie Steven Spielberg auch Produzent der Serie ist – sogar selbst das Drehbuch verfassen.

"Under the Dome": Grusel-Profis am Werk
"Under the Dome", "Folge 11." Im Bild: Dean Norris (James "Big Jim" Rennie). SENDUNG: ORF eins - MI - 25.09.2013 - 21:00 UHR. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: ORF/Sevenone International/Brownie Harris. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-13606

Fulminanter Start

Diesen Montag geht in den USA die zehnte von dreizehn Folgen auf Sendung, am Mittwoch legt ORFeins einen Start mit gleich drei Episoden hin (20.15 Uhr), dem am 11. und 18. September jeweils drei und am 25. September zwei weitere Episoden folgen.

Gleich beim Einstieg in „Under the Dome“ ist evident, dass es sich hier um ein Werk wahrer Grusel-Profis handelt. Denn allein die ersten zehn Minuten (vor dem Vorspann) sind eine komprimierte Ladung von intensiv beunruhigenden Bildern und Klängen: Unter schaurigem Soundtrack schlüpft im düsteren Wald ein schwarzer Vogel aus einem riesigen Ei. Ein fescher Mann steht in einer tiefen Grube, steigt heraus und entpuppt sich als Mörder, der dort sein Opfer hineinwirft. Eine Sex-Szene zweier „Highschool-Sweethearts“ mündet in Gewalttätigkeit. Der fesche Mörder, indes rasant im Auto unterwegs, kollidiert mit einer Kuh-Herde. Dann bricht im scheinbar verträumten Städtchen „Chester’s Mill“ ein Orkan samt Erdbeben aus, eine Kuh zerfällt der Länge nach in zwei Teile, und der Mörder entdeckt, dass vor ihm plötzlich eine Glaswand steht. Auf welcher er einen blutigen Handabdruck hinterlässt.

Dieser Handabdruck wird übrigens von CBS schon längst auf Häferln, T-Shirts und anderen Souvenirs verwertet. Besetzt ist „Under the Dome“ großteils mit Jung-Darstellern wie Mike Vogel, Natalie Martinez (beide Ex-Models) und Rachelle Levevre (bekannt als Vampirin Victoria in der „Twilight“-Reihe).

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KURIER: In Österreich läuft "Under the Dome" am Mittwoch (ORFeins) an. In Ihren Worten: Worum dreht sich die Serie?
Neal Baer: Es geht um eine kleine Stadt, die plötzlich unter einer unsichtbaren Kuppel, (der „Dome“, Anm.) gefangen ist – ohne Weg hinaus und ohne Weg hinein. Die Menschen, die gefangen sind, versuchen gemeinsam, ihr Leben unter diesen extremen Bedingungen fortzuführen.

Die Story basiert auf einem Buch von Stephen King, der für Zartbesaitete sehr strapaziöse Szenen verwendet. Wie haben Sie das in ein fernsehtaugliches Skript übersetzt?Wir haben das Buch als Ausgangspunkt verwendet. Es hat 1100 Seiten. Wir haben keines der Elemente in seinem Buch zurückgehalten. Die Menschen reagieren auf sehr extreme Bedingungen: Manchmal mit Liebe und Leidenschaft, manchmal mit Hass und Gewalt.

Inwieweit war Stephen King in die Serie involviert? Er war ja Produzent.Er liest alle Drehbücher. Er war aber nicht Teil der täglichen Produktion.

Wie fiel die Entscheidung auf diesen Stoff?
Steven Spielberg hatte sich die Rechte für das Buch gesichert, weil er es sehr mochte. Allerdings hielt er es besser geeignet für eine TV-Show als für einen Kinofilm. Damit hat alles begonnen. Interessanterweise lief es gleich wie damals bei „Emergency Room“, das ich ebenfalls mit Steven gemacht habe. Er hatte ein Skript, das Michael Crichton 1969 geschrieben hatte. Er wollte einen Film daraus machen, aber daraus wurde eine Serie. Ich hatte dieses große Glück also schon zwei Mal.

Wie arbeitet es sich mit Steven Spielberg?
Es ist großartig. Er hat große Visionen, trägt unglaublich viel zu den Visuals der Show bei, sorgt für spektakuläre Special Effects. Es gibt auch Charaktere in der Show, die sehr viel Spielberg in sich tragen. Joe, ein Mann voller Interesse und Hoffnung, der wissen will, wie der „Dome“ funktioniert. Auf der anderen Seite ist Big Jim Rennie, der ein sehr düsterer Charakter aus der Stephen- King-Welt ist. Beide Welten sind also „Under the Dome“.

Warum gehen immer mehr Kino-Regisseure und -Produzenten zum hochqualitativen Fernsehen? Ist das Kino noch mehr in der Krise?
Für Spielberg gilt das nicht, weil er ja schon vor zwei Jahrzehnten „Emergency Room“ gedreht hat. Das Filmbusiness hat viele Extravaganzen, eignet sich aber nicht so gut dafür, intensive Geschichten zu erzählen. Es macht also schon Sinn, dass sich viele Regisseure darin versuchen.

Wie sehen Sie den aktuellen Zustand der TV-Industrie? Es gibt neue Player wie Amazon oder Netflix, die nach Inhalten gieren.
Die Plattformen sind da, also müssen wir uns mit ihnen verbünden. Unsere erste Folge hatte 20 Millionen Seher auf allen Plattformen, Amazon nicht mitgerechnet. Früher gab es nur TV, heute viele Optionen. Ich denke, das ist eine feine Sache.

Sie haben sich bei „Under The Dome“ aus Hollywood wegbewegt und in North Carolina gedreht. Auch andere Produktionen wie „Dawsons Creek“ oder „Homeland“ sind schon dorthin ausgewichen. Gibt es einen Trend weg von Los Angeles?Es ist ein echtes Problem. Variety hat kürzlich darüber geschrieben, wie viele Produktionen aus steuerlichen Gründen aus Los Angeles abziehen. Nach North Carolina, Michigan, New York. Sie alle versuchen, Fernsehproduktionen in ihren Bundesstaat zu holen. Es gibt im ganzen Land einen Wettbewerb darum.

Konkurrenz zu Hollywood im eigenen Land. Ist das für Produzenten gut oder schlecht?
Es ist gemischt. Es ist schwer, eine Show in Los Angeles zu schreiben und zu schneiden, sie aber in einem anderen Staat zu drehen. Aber: Man macht das, um die Finanzen in den Griff zu bekommen.

Im Juli hat CBS „Under the Dome“ für eine weitere Staffel verlängert. Wie viele wird es Ihrer Meinung nach geben?
Es ist unmöglich, das zu sagen. „Emergency Room“ hat 15 Jahre angedauert. Das ist eine Zahl, an die ich gerne denke.

Aber „Emergency Room“ spielte nicht in einem abgeschlossenen System. Irgendwann müssen Ihnen ja die Protagonisten ausgehen.
Wir haben viele Leute in dem Ort. Man weiß nie …

Was kann man von „Under the Dome“ lernen?
Es bringt viele Themen auf, die die Menschen heute beschäftigen, etwa Nachhaltigkeit. Was passiert, wenn wir kein Wasser oder keinen Treibstoff mehr haben? Wir leben selbst unter einer großen Bio-Kuppel.

Eine Show über Mutter Erde?
(lacht) Ja. Aber wir sagen das nicht, sondern zeigen es nur.


Info: Ab Mittwoch um 20.15 Uhr auf ORFeins. Zeitgleich läuft die US-Serie auf ProSieben an.

Der Plot: Die Stadt Chester’s Mill wird über Nacht von einer Kuppel von der Außenwelt abgeschnitten. Die Folgen sind unabschätzbar. Die Story folgt einem Roman von Stephen King. Produziert wurde die Serie außerdem von Steven Spielberg und Neal Baer.

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