Sommergespräche: Traumquote zum Auftakt

715.000 sahen im Schnitt am Montagabend bei dem Gespräch mit Matthias Strolz zu
715.000 Zuschauer im Schnitt für Peter Resetarits

Der Auftakt der heurigen "Sommergespräche" des ORF bescherte Moderator Peter Resetarits Traumquoten. Folge eins mit Neos-Chef Matthias Strolz haben im Schnitt 715.000 Personen verfolgt. Der Marktanteil der Sendung auf ORF2 lag bei 27 Prozent, teilte der ORF am Dienstag mit. Strolz liegt damit in der ewigen Bestenliste seit Einführung des Teletests 1993 auf Platz fünf der Sommer-Interviews.

Die ersten vier Ränge nehmen durchwegs freiheitliche Parteichefs ein. An der Spitze liegt das ORF-„Sommergespräch“ mit Jörg Haider 1994 mit durchschnittlich 807.000 Zusehern vor dem Interview mit Heinz-Christian Strache 2012 mit 806.000. Dahinter folgen die beiden Haider-„Sommergespräche“ 1995 und 1997 mit 747.000 bzw. 732.000 Zusehern. Auf Platz fünf setzte sich nun Strolz mit seinen 715.000 Zusehern.

Im ORF führt man das auch auf das neue Format zurück, in dem Peter Resetarits die Parteichefs live im Studio mit Fragen und Problemen der Bevölkerung konfrontiert. Im nächsten „Sommergespräch“ ist am kommenden Montag Team-Stronach-Klubobfrau Kathrin Nachbaur zu Gast. Danach folgen jeweils zu Wochenbeginn die weiteren Parteichefs.

Was blieb eigentlich von den vergangenen Sommer-Interviews des ORF hängen? Entengequake. Glockengeläut, Werner Faymanns Studenten-Lenz. Oder Heinz-Christian Straches Lieblingsbuch.

Und heuer? Ein Moderator, der sich selbst in seiner Rolle fremd scheint. Peter Resetarits präsentierte nämlich am Montag ein abgewandeltes Bürgerforum.
Ein thematisch hin- und herspringendes Bürgerforum mit Polit-Anstrich, genau genommen. Den Anfang machte Neos-Chef Matthias Strolz, der sich zum Glück über äußere Umstände wenig zu wundern scheint.

Was man sich von Interviewer Resetarits, der ja ausgewiesenermaßen kein politischer Journalist ist, wünschen würde: Mehr Souveränität, mehr inhaltlichen Bogen, weniger Patchwork. Und irgend eine Art von Neuigkeitswert.

Die Aneinanderreihung von Einzelfällen und grantig wirkende Einwürfe sind ein bisschen zu wenig für das wichtigste politische Fernsehinterview der Jahreszeit.

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