ORF

Radiobetriebsrat: Niederlage für Zentralbetriebsratschef

ORF-Zentralbetriebsratschef Gerhard Moser beschreitet den Rechtsweg gegen die Geschäftsführung
Moser unterlag Liste "#radio"

Knalleffekt bei den Betriebsratswahlen im Funkhaus: Die Liste „#radio“, angeführt von Gudrun Stindl, überholte bei dem Votum vom Dienstag die Liste von Radiobetriebsratschef Gerhard Moser. Die Liste „#radio“ erreichte fünf Mandate, Mosers Liste vier. Das Orchester machte mit seiner Liste eine Stimme.

Der amtierende Zentralbetriebsratschef Moser geht damit geschwächt in die Wahl zum Zentralbetriebsrat im Frühjahr. Bisher führt er dieses Gremium an und sitzt im ORF-Stiftungsrat.

Mit Kritik an der neuen ORF-Radiobetriebsratsvorsitzenden Gudrun Stindl regierte der bisherige Radiobetriebsratschef und ORF-Zentralbetriebsratsobmann Gerhard Moser am Mittwoch auf seine Niederlage bei der jüngsten Belegschaftswahl.

ÖVP-Nähe

Er würde Stindl auch „von Herzen alles Gute wünschen, das ist auch gemeinhin mein Stil, nur ist es hier nicht möglich“, so Moser weiter. „Auch wenn Stindl hundertmal betont, sie sei unabhängig, sie wird die ihr nachgesagte ÖVP-Nähe nicht los. Ich halte diese auch nicht für schlimm, nur möge sie so ehrlich sein, dafür auch zu stehen. Jetzt als 'Unschuld vom Lande' zu kommen, zu betonen, sie sei auf der VP-nahen Liste nur aufgetaucht, weil die Kooperation mit der von mir übrigens sehr geschätzten Monika Wittmann so gut gewesen sei, ist schlicht hanebüchen. Kollegin Wittmann möge die Zusammenarbeit selbst beurteilen, für mich und viele andere im Zentralbetriebsrat hat sie sich als unfaires Hick-Hack bis hin zur glatten Demontage präsentiert.“

"Nicht aufgefallen"

Dennoch wünsche er der neuen Radio-Betriebsratsvorsitzenden Glück. „Sie wird es brauchen, nicht nur, weil wir im ORF und insbesondere im Radio in einer brisanten Umbruchsituation stehen, sondern vor allem deshalb, weil die Kollegin bisher weder im Radiobetriebsrat noch im Zentralbetriebsrat durch besonders intensiven Arbeitseinsatz aufgefallen ist“, meinte der Zentralbetriebsratsobmann. „Wir als tatsächlich unabhängige Betriebsräte im Radio werden unsere Arbeit jedenfalls intensivieren, denn wir werden die Kolleginnen und Kollegen mit Sicherheit nicht einem ungewissen Schicksal und, was etwa Verhandlungen anbelangt, weithin unerfahrenen Vertretern aussetzen.“

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