Luis Buñuel: Er schuf den andalusischen Hund
Er kehrte das Unbewusste nach außen, prangerte das verrottete Bürgertum an, machte sich über sinnlose Konventionen lustig. Unvergesslich die Szene in „Das Gespenst der Freiheit“, wo die Gäste beim Abendempfang auf Klomuscheln sitzen und sich zum Essen diskret in die Küchennische verdrücken.
ARTE widmet Buñuel einen Programmschwerpunkt:
Die Dokumentation Der diskrete Charme des Luis Buñuel (Montag, 21.50 Uhr) ergründet die Welt des Filmemachers, der sein Leben lang gegen Zensur kämpfte und als einer der größten Interpreten von Vorstellungswelt des menschlichen Seins in die Filmgeschichte einging. Anhand von Interviews mit Buñuels Schauspielern Michel Piccoli, Carole Bouquet und Ángela Molina, mit seinem Drehbuchautor Jean-Claude Carrière, seinem Freund, dem Regisseur Carlos Saura, und seinem Sohn Juan Luis Buñuel zeichnet die Dokumentation den Werdegang des Filmemachers nach. Zuvor zeigt ARTE um 20.15 Uhr den Film Tagebuch einer Kammerzofe (1963) mit Jeanne Moreau und Michel Piccoli. Um 22.40 Uhr folgt der sozial- und religionskritische Film Viridiana aus dem Jahr 1961.
Am 8. Juli dann der Klassiker Belle de Jour (1966), in dem Catherine Deneuve die Arztgattin Séverine spielt, die in einem Bordell ihre erotischen Tagträume auslebt. Anschließend (21.50 Uhr) folgt Tristana mit Fernando Rey, Catherine Deneuve, und Franco Nero, den Buñuel zwischen 1966 und 1970 drehte. Am 15. Juli, 20.15 Uhr: Der diskrete Charme der Bourgeoisie (mit Stéphane Audran) und um 21.15 Uhr: Dieses obskure Objekt der Begierde (Fernando Rey, Carole Bouquet).
Ein andalusischer Hund wird am 19. Juli um 0.00 Uhr im Rahmen des Kurzfilm-Magazins „Kurzschluss“ gezeigt. Mit diesem surrealistischen Meisterwerk schrieb er Filmgeschichte. Das Auge, das durchgeschnitten wird, gehörte übrigens einer Kuh.
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