"Looking" auf Sky: Schwul in San Francisco

Der pinke Schwan mag ein Indiz sein: In „Looking“ geht es um schwules Leben
Die HBO-Produktion "Looking" rückt das Leben dreier homosexueller Freunde ins Rampenlicht.

Schwule Männer können sich über mangelnde Präsenz in Fernsehproduktionen schon seit einigen Jahren nicht mehr wirklich beklagen. Allerdings sind die Charaktere zumeist als schräge "beste Freunde" gezeichnet (als Paradebeispiel dient die einstmals hippe Frauenserie "Sex and the City"). Immer öfter rücken Homosexuelle jedoch in den Mittelpunkt neuer Serien. In der HBO-Produktion "Looking" dreht sich sogar alles um das Leben homosexueller Männer: Sie zeigt die Irrungen, Verwirrungen und Freuden dreier Männer im Schwulenmekka San Francisco. Sky zeigt nun die zweite Staffel von "Looking": Während Patrick (Jonathan Groff) darüber nachdenkt, ob er seine Beziehung mit Richie (Raúl Castillo) weiterführen will, beginnt er eine heftige Affäre mit seinem Boss Kevin (Russell Tovey), der ebenfalls noch mit einem anderen Mann liiert ist. Augustín (Frankie J. Alvarez) hadert noch mit dem Ende seiner Beziehung und knüpft zarte Bande mit dem aidskranken Eddie (Daniel Franzese). Dom (Murray Bartlett) hingegen träumt immer noch davon, ein Restaurant zu eröffnen und stößt permanent auf neue Hindernisse. Und auch seine Beziehung mit Lynn (Scott Bakula) ist von einem ständigen Auf und Ab geprägt.

Ungefiltert

"Looking" beleuchtet die progressive, sexuell freizügige Kultur der Gay Community der Bay Area. Um das zu unterstreichen, wurde die Serie an Originalschauplätzen gedreht. Abgesehen vom Setting gleichen die Themen jedoch durchwegs herkömmlichen Comedys mit ernsten Untertönen (in den USA spricht man vom Genre "Dramedy").

Serienschöpfer ist Michael Lannan, der bereits an den Serien "Nurse Jackie" und "Sons of Anarchy" mitgearbeitet hat. 2011 drehte er für HBO den Kurzfilm "Lorimer". Das Originalscript des Films diente als Vorlage für die Serie "Looking". Regisseur Andrew Haigh wirkte als Schnittassistent an den Filmen "Gladiator" und "Black Hawk Down" mit, bevor er 2011 mit seinem ersten eigenen Spielfilm "Weekend" für Aufmerksamkeit sorgte.

Die Serie, die in der US-Kritik als männliches Pendant zu "Girls" gehandelt wurde, lief gut, aber nicht gut genug für eine weitere Fortsetzung: Nach Staffel 2 soll Schluss sein, ein Langfilm ist dafür in Ausarbeitung.

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