Kritik an "Stronach-Day" auf Puls 4

Frank Stronach ist bekannt für hitzige TV-Auftritte.
An der Elefantenrunde im ORF will Frank Stronach nicht teilnehmen - dafür darf er sie auf Puls 4 kommentieren. Im ORF reagierte man verwundert.

Frank Stronach wird die TV-Diskussion zur NÖ-Wahl in einer eigenen Sendung kommentieren. Das teilte der österreichische Privatsender Puls 4 am Montag in einer Aussendung mit.

Wie berichtet, wollte sich der Spitzenkandidat des Team Stronach, dem in einer OGM-Umfrage von Anfang Februar 14 Prozent für die Wahl in Niederösterreich am 3. März prognostiziert werden, der sogenannten Elefantenrunde selbst nicht stellen.
Am 24. Februar wird er auf Puls 4 aber gleich in drei Sendungen zu sehen sein: Von 11.55 bis 12.35 Uhr bewertet er in einem Live-Interview mit Corinna Milborn die Aussagen seiner Wahlkonkurrenten (ORF-NÖ überträgt die Elefantenrunde ab 11.05 Uhr). Um 20.15 Uhr folgt dann zu bester Sendezeit die Dokumentation "Die große Frank Stronach Story". Und um 23.05 Uhr wird ein "Pro und Contra"-Spezial zu sehen sein - einziger Gast, der bisher feststeht: Frank Stronach.

ORF reagiert verwundert

"Frank Stronach war bei uns eingeladen und hat dann abgesagt, was wir sehr bedauern", erklärte ORF-Kommunikationschef Martin Biedermann auf APA-Nachfrage. Was der Milliardär nun bei Puls 4 im Zuge des "Wahl-Spezial" macht, "ist deren Angelegenheit". Man werde aber jedenfalls darauf achten, dass Puls 4 keine Sendungsausschnitte des ORF verwenden wird. Folgen für künftige Auftritte von Stronach im ORF werde es nicht geben.

Puls 4 wiederum rechtfertigte den Fokus auf Stronach mit einem Informationsbedürfnis. "Ohne Zweifel sorgt Frank Stronach gerade für großes Interesse in der heimischen Politik." Entsprechend wolle man seine "Meinungen und Pläne" den "Wählerinnen und Wählern in Niederösterreich" zugänglich machen.

Kritik auf Twitter

Über Twitter erklärte das Team Stronach den 24. Februar kurzerhand zum "Frank Stronach"-Day auf Puls 4. Medienvertreter zeigten sich jedoch weniger begeistert. Insbesondere die Entscheidung von Puls 4, Frank Stronach als einzigen Gast zum "Wahl-Spezial" einzuladen, sorgte für teils heftige Kritik.

Auch Kurier-Kolumnist Peter Rabl meldete sich zu Wort:

Dieter Chmelar sieht Parallelen zu Richard Lugner: Was der Lugner für ATV, das ist der Stronach für Puls 4: ein "Autounfall"-Promi. Man will zwar nicht hinschauen, kann aber nicht wegschauen.

Moderatoren verteidigen Entscheidung

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