Die Kommissarin geht um
Grau ist die Farbe der Sarah Lund. Grau beginnt die erste Folge der neuen dritten Staffel der Kultserie, die ab heute im ZDF läuft (22 Uhr): Aus den Schatten löst sich ein halb nackter, auf einem Schiff gefangen gehaltener Mann. Grau wie grausam. Der Mann flieht in Panik und stürzt sich ins Wasser.
Schnitt und Auftritt Sarah Lund. Eine zierliche Frau im schwarz-weißen Strickpulli schlurft aus dem WC und zieht sich ungeniert den Reißverschluss zu. Dass ihr neuer Assistent daneben steht und zuschaut? Egal.
Die zehn neuen Folgen, in denen die Kommissarin mit Energie und Nachdruck um eine tätowierten männliche Leiche kümmert und sich zugleich mit den Folgen der Finanzkrise konfrontiert sieht, sind zugleich die letzten.
Der britischen Zeitung The Independent sagte Schauspielerin Sofie Gråbøl über das Ende: „Ich war sehr emotional, als es passierte – mehr als ich gedacht hätte. Aber ich bin ein bisschen wie Sarah Lund, weil ich meine Emotionen nicht unbedingt zeige.“
Der jüngst im Zsolnay-Verlag erschienene erste „Kommissarin Lund“-Roman geht zu den Anfängen – zum ersten, 2007 im dänischen Fernsehen ausgestrahlten, Fall – zurück: Die 19-jährige Schülerin Nanna Birk Larsen wurde ermordet. Lund, gerade dabei, nach Schweden umzuziehen, bekommt den Fall an ihrem letzten Arbeitstag auf den Schreibtisch und verbeißt sich in die grausame Geschichte. Lebensgefährte Bengt in Stockholm muss warten ... und ist bald genauso genervt wie Kollege Meyer, der die lästige Lund am liebsten am Nordpol sähe.
Anspruchsvoll
Zur Person: Sofie Gråbøl
Bekannt: In Österreich und Deutschland ist sie v. a. als „Kommissarin Lund“ bekannt – die erste Staffel der Serie lief im ORF. Zu sehen war sie auch in „Nachtwache“.
Gestresst: Die österreichischen TV-Seher kennen Gråbøl übrigens auch als gestresste Mutter einer Jugendlichen: in den Werbespots der Wiener Städtischen.
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