Heftige Kritik an der Vorabvermarktung von "Altes Geld"

Wer sehen will, muss zahlen: „Altes Geld“ startet zuerst auf Flimmit, dann im regulären ORF-TV.
Verband der Gebührenzahler: "Das ist ein Pflanz"

Wenn es stimmt, was sich in Branchenkreisen seit Wochen herumspricht, dürfte die neue Serie von David Schalko, "Altes Geld", einigen Zündstoff bergen. Am Dienstag legte tv-media ein Scheit auf das Spekulationsfeuerchen und berichtete, in der heiß erwarteten Serie werde es einen alkoholkranken Wiener SPÖ-Bürgermeister und zwei verdächtig an realen Vorbildern orientierte Verlegerbrüder geben.

So weit, so mutig vom ORF. Kritik regt sich jedoch an der Art und Weise, wie die Serie unters Volk gebracht wird: Sie soll nämlich zuerst auf der Videoplattform Flimmit ausgestrahlt werden, an der der ORF beteiligt ist. Erst im Herbst dürfte "Altes Geld" auch ins Fernsehen kommen. Wer sich die mit Gebührenmitteln finanzierte Serie also ansehen will, muss sozusagen zwei Mal zahlen, ein Mal per GIS und ein Mal für Flimmit, kritisiert Gerhard Ruiss vom Verband der Gebührenzahler. "Damit wäre die Fernsehausstrahlung eine Art Wiederholung. Das ist ein Pflanz", findet er. "Doppelt zahlen geht nicht."

Mit solchen Geschäftspraktiken beschreite der ORF außerdem zu kommerzielles Terrain, so Ruiss. "Wenn der ORF Privatfernsehen machen möchte, muss er seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag zurücklegen. Den könnte man vielleicht neu ausschreiben." Im ORF verwies man darauf, dass schon bisher Sendungen vorab in den Handel gekommen seien: "Vom Prinzip her handelt es sich bei dieser Variante um dieselbe Vorgangsweise wie bei einer Vorabveröffentlichung von TV-Produktionen auf DVD, wie dies zum Beispiel zuletzt bei der Serie ,Braunschlag‘ vom Publikum sehr gut angenommen wurde."

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