Goldene Zeiten für starke Inhalte, trotz gewisser Einschnitte

Goldene Zeiten für starke Inhalte, trotz gewisser Einschnitte
In Wien tagte die Jury für die International Emmys 2015. Erste Trends sind bereits spürbar. In die Feststimmung mischte sich die Nachricht über den Sparkurs der BBC.

Es war tatsächlich ein "Wunder von Kärnten", als der gleichnamige TV-Film aus Österreich 2013 einen der wichtigsten Preise der Fernsehwelt gewann. Die Emmy-Trophäe für die ORF-Koproduktion diente am Donnerstag als goldener Aufputz im Palais Schönburg, wo am Abend bei einem Cocktailempfang das Semifinale der International Emmys 2015 ausgeklungen ist.

Goldene Zeiten für starke Inhalte, trotz gewisser Einschnitte
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Zum fünften Mal trafen sich in Wien internationale Fernsehexperten für die vorletzte Juryrunde (Verleihung am 23.11. in New York). Als Gastgeber fungierten Beatrice Cox-Riesenfelder (ORF-Enterprise) und IMZ-Chef Franz Patay.

Kunst, Kultur und Dokus

"Es ist bemerkenswert, dass das hier stattfindet. Jedes Jahr kommen Persönlichkeiten aus ganz Europa. Man hält Kontakt, arbeitet vielleicht in Zukunft zusammen", sagt Frank Gerdes, Kulturchef bei ServusTV. Er ist einer von zehn Juroren für den Bereich Kunst- und Kultursendungen.

Die zweite Sparte, die in Wien bewertet wurde, ist der Dokumentarfilm. Von einer "außergewöhnlichen Vielfalt und Programmqualität" spricht Carol Sennett. Sie ist für die britische BBC ständig auf der Suche nach spannenden Fremdproduktionen.

So viel könne sie verraten: In den diesjährigen Dokus spiegle sich ein gegenwärtiger TV-Trend. "Große Themen werden in sehr individuellen Geschichten erzählt. In problembeladenen Zeiten gehen die Menschen zurück zu elementaren Dingen: Liebe, aber auch Hass, menschliche Beziehungen."

Einschnitte bei BBC

Problembeladen ist derzeit auch die BBC. Am Donnerstag wurde bekannt, dass wegen sinkender Gebühreneinnahmen die Streichung von rund 1000 Jobs geplant ist. Dass die Situation des Medienflaggschiffs ein schlechtes Zeichen für die Branche sei, hofft Sennett nicht: "Die BBC versucht, die Gebührengelder so effektiv wie möglich zu verwenden. Die Einschnitte sind hart, aber wohl notwendig. Darüber hinaus fokussieren wir absolut auf die Inhalte, egal, auf welchen Kanälen sie dann konsumiert werden. Wir müssen in der digitalen Welt up to date sein."

(Peter Temel)

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