Ein Abend zu Ehren des Filmkünstlers

Giulietta Masina als Gelsomina, verkauft an den Artisten Zampanó.
Vor zwanzig Jahren starb der unverwechselbare italienische Filmemacher. Arte ehrt den Meisterregisseur.

Über die Erfindung Fernsehen soll er wenig freundliche Worte gefunden haben. Es heißt, er habe das Medium für eine „Infektion der Seele“ gehalten. Es heißt, er habe das Medium für eine „Infektion der Seele“ gehalten. Vielleicht war das ein klein wenig übertrieben. Schließlich beherrschte kein anderer die Kunst der Maßlosigkeit wie Federico Fellini.

Am 31. Oktober vor zwanzig Jahren starb der unverwechselbare italienische Filmemacher. Nur wenige Regisseure haben sich wie Federico Fellini (1920–1993) einen Platz ganz oben im Olymp der Filmemacher sichern können. „La Strada“, „La Dolce Vita“ oder „Satyricon“ sind längst Klassiker der Filmgeschichte. Arte widmet dem großen Filmkünstler am Montag, 28. Oktober, einen Themenabend. In der Dokumentation „Auf den Spuren Fellinis“ (0.50 Uhr) begibt sich sein ehemaliger Assistent Gérald Morin auf Spurensuche nach der Person und dem Mythos Fellini, der für eine vergangene Glanzzeit des italienischen Films steht. Morin kehrt zurück in die Cinecittà-Studios, nach Rom, Mailand und Rimini. Gemeinsam mit seinen Freunden aus der damaligen Zeit erinnert er sich an die Drehs für „Fellinis Roma“, „Amarcord“ und „Casanova“. Der italienische Meisterregisseur schuf in seinen Filmen einzigartige Bilder und unverwechselbare Welten.

Ein Abend zu Ehren des Filmkünstlers
Zur ARTE-Sendung Das süße Leben 4: Die schwedische Filmdiva Sylvia (Anita Ekberg) bei ihrem legendären Bad im Trevi-Brunnen in Rom Foto: ARTE France Honorarfreie Verwendung nur im Zusammenhang mit genannter Sendung und bei folgender Nennung "Bild: Sendeanstalt/Copyright". Andere Verwendungen nur nach vorheriger Absprache: ARTE-Bildredaktion, Silke Wölk Tel.: +33 3 881 422 25, E-Mail: bildredaktion@arte.tv

Traumsequenzen

Als im Jahr 1960 „La dolce vita“ („Das süße Leben“) in die italienischen Kinos kam – voller Exzesse, ungenierter Freizügigkeit und Überzeichnungen –, war das ein Skandal, dem viele andere folgten. In seinen Filmen schuf Fellini barocke Bilderbögen und magische Traumsequenzen, die beim Zuschauer noch lange nachhallen. Fellini wurde mit dem Goldenen Ehrenlöwen in Venedig und Europas Filmpreis für das Lebenswerk bedacht. Den Ehren-Oscar bekam Fellini wenige Monate vor seinem Tod aus der Hand von Marcello Mastroianni, mit dem er sechs Filme drehte und der für ihn ein filmisches Alter Ego war. Auch Fellinis Frau Giulietta Masina – die beiden waren von 1943 bis zu seinem Tod 1993 verheiratet – feierte ihre größten Erfolge mit Rollen in Filmen ihres Ehemannes, so als Gelsomina in „La Strada – Das Lied der Straße“, in „Die Nächte der Cabiria“, „Julia und die Geister“ und neben Marcello Mastroianni als alternde Tänzerin nach dem Vorbild Ginger Rogers in „Ginger und Fred“.

Arte zeigt um 20.15 Uhr „La Strada“ mit Giulietta Masina und Anthony Quinn als „Zampanó“, danach (22.00 Uhr) folgt „La dolce vita“ mit Marcello Mastroianni, Anouk Aimée, Anita Ekberg und, in seiner ersten (winzigen) Rolle, Adriano Celentano.

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