Droege krallt sich insolventen Weltbild-Verlag

Droege krallt sich insolventen Weltbild-Verlag
Düsseldorfer Konzern ist auch Mehrheitseigentümer des Personaldienstleisters Trenkwalder.

Der insolvente Augsburger Verlagsgruppe Weltbild, die bisher im Eigentum der katholischen Kirche stand, bekommt einen neuen Mehrheitseigentümer. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hat dem Düsseldorfer Familienunternehmen „Droege International Group“ (7,6 Milliarden Euro Umsatz) den Zuschlag erteilt. „Die Restrukturierung ist noch nicht abgeschlossen“, erklärte Geiwitz am Mittwoch. „Droege zeichne eine Kapitalerhöhung in Höhe von 20 Millionen Euro und erhalte im Gegenzug eine 60-prozentige Beteiligung. Die übrigen 40 Prozent hält der Insolvenzverwalter selbst für die Gläubiger des Unternehmens. Zugleich stellt der neue Investor Weltbild (2000 Mitarbeiter) einen „nennenswerten Betrag“ als Darlehen zur Verfügung. In weiterer Folge werde die Sanierung der Verlagsgruppe fortgesetzt.

Das Beratungs- und Investmenthaus Droege Group ist auf Restrukturierungen von Unternehmen und auf Wachstumsprogramme spezialisiert. Zur Droege Group gehören Beteiligungen an Pharmafirmen wie HAL Allergy, an Medizintechnik-Firmen wie der Servona-Gruppe, sowie IT-Dienstleistungsunternehmen und Verkehrssysteme-Firmen.

Im August 2011 hat Droege die Mehrheit an der Trenkwalder International AG in Schwadorf bei Wien, inklusive aller Tochtergesellschaften in 19 Ländern übernommen. Über die deutsche Special HR Holding GmbH hält die Droege Group 87,5 Prozent an der Trenkwalder Beteiligungs GmbH und an der Trenkwalder Eurasia & Middle East Holding GmbH. Der Trenkwalder Beteiligungs GmbH gehören 99,245 Prozent an der Trenkwalder International AG, 0,755 Prozent hält die Special HR Holding GmbH direkt.

Laut Creditreform weist die Trenkwalder International AG für das Geschäftsjahr 2013 einen Bilanzverlust in Höhe von 119,46 Millionen Euro aus, davon entfallen 137,79 Millionen Euro auf einen Verlustvortrag aus dem Jahr 2012. Zugleich werden Verbindlichkeiten in Höhe von 85,92 Millionen Euro ausgewiesen, davon entfallen 41,34 Millionen Euro auf Banken. Die Erträge aus verbundenen Unternehmen werden mit 43,54 Millionen Euro, die Abschreibungen mit 43,32 Millionen Euro beziffert. Das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug rund 587.000 Euro.

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