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Kriminalfall an den Krimmler Fällen

​Manuel Rubey: Krimi-Dreh im Sprühnebel der Krimmler Wasserfälle.
In Salzburg dreht Regie-Debütantin Catalina Molina zurzeit einen neuen Landkrimi mit Manuel Rubey.

Mord hat immer Saison – auch bei Temperaturen über der 30-Grad-Marke. Aktuell ermittelt ein Landkrimi-Team am Fuße der Krimmler Wasserfälle im Salzburger Pinzgau. Im Einsatz ist Kriminalkommissar Martin Meraner, gespielt von Manuel Rubey, der ins 800-Einwohner-Dorf Krimml gerufen wird, um den Tod einer 15-Jährigen zu klären. Was zuerst nach Selbstmord aussieht, entpuppt sich nach einigen Ermittlungen als Mord. So weit, so die Geschichte, die auf dem Roman "Drachenjungfrau" des heimischen Autors Manfred Baumann beruht.

Die Regie des vom ORF produzierten Krimis mit Austro-Lokalkolorit übernimmt die junge Regisseurin Catalina Molina, die sich damit in die namhafte Liste der Landkrimi-Regisseure einträgt. Michael Glawogger ließ etwa Nina Proll in Niederösterreich auf Mörderjagd gehen; in der Steiermark führte Wolfgang Murnberger Regie und in Vorarlberg setzte Reinhold Bilgeri "Alles Fleisch ist Gras" mit Tobias Moretti um.

Kriminalfall an den Krimmler Fällen

Zu sehen waren alle drei Landkrimis bereits im Dezember 2014 – durchschnittlich waren 711.000 Zuseher dabei, eine Top-Quote für den ORF, der bereits drei neue Folgen produzieren ließ – im Burgenland, Kärnten und Oberösterreich. Ausgestrahlt werden sie Ende 2015.

Herausforderung

Für Molina, Absolventin der österreichischen Filmakademie und Schülerin von Michael Haneke, ist "Drachenjungfrau" ihr TV-Film-Regiedebüt. "Bislang habe ich immer nur Studentenfilme gedreht, bei denen ich mich um alles kümmern musste. Und jetzt habe ich ein professionelles Team um mich, bei dem ich mich voll auf meine eigentliche Arbeit, die Regie, konzentrieren kann. Das ist sehr angenehm. Daher bin ich auch weniger gestresst als bei meinen bisherigen Filmen", sagt die 30-Jährige im KURIER-Interview.

Sie sei zwar die Jüngste im Team, werde als Regisseurin aber von allen respektiert. Der erfahrenste Schauspieler am Set ist Harald Krassnitzer, in der Rolle des mächtigen Dorfhäuptlings. Eine der größte Herausforderungen seien die zwischenmenschlichen Beziehungen: "Die Filmcrew klebt lange Zeit auf engem Raum zusammen – hinzu kommt die Anspannung beim Dreh. Da muss man den richtigen Umgang miteinander finden, damit die gute Stimmung am Set nicht verloren geht", sagt Molina. Laut Hauptdarsteller Rubey findet die Debütantin am Regiesessel dabei auch stets den richtigen Ton.

Für den Schauspieler war es ein mit Spannung erwartetes Projekt. Nicht nur weil er zum ersten Mal in seiner Karriere einen Krimi-Kommissar spielen darf, sondern weil für Regie und Kamera (Klemens Hufnagl, Anm. d. Red.) zwei Neulinge engagiert wurden. "Das war eine mutige und tolle Entscheidung vom ORF. Und dieses Vertrauen macht sich seit dem ersten Tag bezahlt – einfach genial", schwärmt der 36-jährige Rubey von den Drehbeiten. Über den Kommissar Meraner, den er im Landkrimi verkörpert, möchte er nur so viel verraten: "Er ist ein verkopfter und faktenverliebter Melancholiker."

Info: Die Dreharbeiten zu "Drachenjungfrau" dauern noch bis Ende Juli. Der Landkrimi aus Salzburg kommt im Jahr 2016 ins Fernsehen.

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