Jedes Bundesland hat seine Leichen

Beißende Provinz-Satire: „Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist“
Andreas Prochaskas bissiger Kärntner ORF-Landkrimi "Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist" kommt ins Kino.

Jedes Bundesland hat seine Toten: 2013 präsentierte Wolfgang Murnberger "Steirerblut", danach folgte der Niederösterreich-Landkrimi "Die Frau mit einem Schuh" des im letzten Jahr verstorbenen Regisseurs Michael Glawogger. Dieses Jahr gab es gleich zwei Landkrimi-Premieren: In Barbara Eders "Kreuz des Südens" verschlägt es Andreas Lust als Polizist ins Südburgenland. Andreas Prochaska ("Das finstere Tal") wiederum knöpft sich Kärnten vor und gönnte sich mit "Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist" eine beißende Provinz-Satire. Erneut beweist sich Prochaska als blendender Genre-Stilist mit spritzigen Inszenierungsideen und einfallsreicher Bildgestaltung.

Gleich zu Beginn wird das vermeintliche Idyll einer Kärntner Dorfgemeinschaft durch das Auffinden einer Mädchenleiche gestört. Dorfpolizist Muck muss die Sache "beamtshandeln" – und erhält Hilfe von einem scharfzüngigen Klagenfurter Chefinspektor. Der prangert den "Marktgemeinderassimus" der Dörfler an und bringt den netten Muck in argen Zwiespalt. Sogenannte Freunde entlarven sich als faschistoide Schläger und ein nackter Hintern mit Stern-Tattoo verrät sich beim "Oberkärntner FKK-Treffen".

"Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist" leidet letztlich an seiner überspannten Krimi-Handlung. Trotzdem bleibt er bis zuletzt sehr ansehnlich.

KURIER-Wertung:

INFO: Andreas Prochaskas Land-Krimi aus Kärnten startet vorerst nur eben dort, in der Steiermark und Osttirol.

Im Kino: "Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist"

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