3sat: "Ein Gegenentwurf zur Quotenjagd"

3sat 1984: Vera Russwurm, Dagmar Wacker (SRG), Helmut Bendt (ZDF)
3sat wird 30 und feiert mit vier Thementagen.

Grüß Gott! Grüezi! Hallo bei 3sat", hieß es am 1. Dezember 1984. ORF-Moderatorin Vera Russwurm und ihre Kollegen von SRG und ZDF begrüßten als Vertreter des Gemeinschaftsprogramm erstmals die Zuseher – damals konnten das nur 8000 Haushalte via Satellit verfolgen.

Heute sind es beinahe 42 Millionen, die 3sat empfangen können. Und nicht wenige schalten tatsächlich ein. Gerade in Österreich. Was ORF-3sat-Koordinator Reinhard Scolik stolz macht: "Der Publikumszuspruch ist ungebremst, auch neue Kulturkanäle wie ORF III haben nur gezeigt, dass mehr Publikum an anspruchsvollen Inhalten interessiert ist, geschadet haben sie dem Erfolg von 3sat nicht." In Österreich kommt man auf einen Marktanteil von 1,7 Prozent, was über dem der Nachbarländer liegt.

Grenzüberschreitend

"3sat ist nicht nur der Gegenentwurf zur Quotenjagd, 3sat ist auch Ausdruck grenzüberschreitenden Denkens und gemeinsamer Werte für öffentlich-rechtliches Fernsehen", meint Scolik. Heute wie damals definiert man sich über abwechslungsreiche Schwerpunkte, bedient Hoch- wie Populärkultur gleichermaßen und gibt Wissenschafts- und Forschungsthemen breiten Raum. Was sich auch in den vier Thementagen zum Jubiläum (siehe Kasten) spiegelt.

Die Bedrohung für 3sat kommt von klammen Kassen bei den beteiligten Sendern. 3sat Österreich wird 2015 mit demselben Budget auskommen müssen wie 2014, als massiv reduziert wurde, "aber immerhin gibt es keine weiteren Kürzungen", sagt Scolik, der betont: "Der Bestand von 3sat ist in allen Sendern gesichert, da gibt es keine Diskussionen. Wichtig ist, dass durch die Suche nach Synergien die spezielle Programmfarbe und die Vielfalt der Produktionen nicht verloren gehen." Auch 3sat Österreich wird "im kleineren Umfang" noch Produktionen beisteuern können wie "Mit Volldampf an die k.u.k. Riviera" über die Reiselust des Adels, "Die Frauen der Eisenstraße" oder "Heilen jenseits der Schulmedizin".

3sat: "Ein Gegenentwurf zur Quotenjagd"

3sat begeht sein Jubiläum mit vier Thementagen. Heute widmet der Sender unter dem Titel Bühnenwelten den ganzen Tag den Bühnenkünsten: Das Programmangebot reicht dabei von einer Aufzeichnung von Wolfgang Amadeus Mozarts "Zauberflöte" (17.45 Uhr) von den Bregenzer Festspielen 2013 über die Neuinszenierung des "Jedermann" von den Salzburger Festspielen 2013 (12.45 Uhr) bis zu Johan Simons’ Inszenierung von Nobelpreisträgerin Elfriede Jelineks "Das schweigende Mädchen" (23.10 Uhr) an den Münchner Kammerspielen. Morgen, Sonntag, reist 3sat In 24 Stunden um die Welt. Montag steht einen Tag lang die Welt der Wissenschaft im Mittelpunkt. Und am Dienstag, dem 2. Dezember, präsentiert der Thementag Lebenswelten die Vielfalt des dokumentarischen Schaffens.

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