Fast 400.000 Menschen derzeit ohne Job

Fast 400.000 Menschen derzeit ohne Job
Arbeitslosigkeit stieg im August um 8,1 Prozent. Ältere und Ausländer besonders stark betroffen.

Im Sommer ist die Arbeitslosigkeit in Österreich weiter angestiegen. Ende August waren 384.585 Menschen ohne Job, ein Zuwachs zum Vorjahr um 8,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote kletterte um 0,8 Prozentpunkte auf 8,4 Prozent.

Ab 50 wird es schwierig

Fast 400.000 Menschen derzeit ohne Job
Arbeitslosigkeit August 2015
Besonders betroffen waren wieder Ältere (ab 50 Jahren) und Ausländer. Deutlich besser als im Schnitt stellte sich die Arbeitsmarktlage für Jugendliche dar. Das Sozialministerium verweist auf das steigende Arbeitskräftepotenzial und die weiter zunehmende Beschäftigung. Doch so lange die Konjunktur nicht stabil und kräftig laufe, werde die Nachfrage nach Arbeitskräften weiter hinter der Zahl an zusätzlich Arbeitssuchenden zurückbleiben.

Von einer konjunkturellen Verbesserung geht das Sozialministerium erst im nächsten Jahr aus. Die konjunkturbelebende Wirkung von Steuerreform, Ausbau des Breitbandnetzes und Initiativen im Wohnbau sollen erst ab 2016 in breiterem Umfang wirken. Derzeit weiten die Betriebe angesichts der nach wie vor verhaltenen Export- und Binnennachfrage ihre Produktion nur vorsichtig aus und haben daher auch noch wenig Anreiz, entsprechend zu investieren.

Obwohl alle neun Bundesländer einen Zuwachs bei den beim AMS vorgemerkten Arbeitslosen hinnehmen mussten, zeichnet sich weiterhin ein klares West-Ost-Gefälle ab (siehe Infografik). Im EU-Vergleich belegte Österreich bei der Arbeitslosenrate für Juli nur Rang sechs.

Derzeit wird hinter den Kulissen an einem Paket für einen Arbeitsmarktgipfel gearbeitet, der im Herbst stattfinden soll. Einen konkreten Termin dafür gibt es noch nicht.

Zwar stieg auch in Deutschland die Zahl der Arbeitslosen im August um 23.000 - im Vergleich zu den vergangenen Jahren zeichnet sich damit aber eine Verbesserung ab. Behördenchef Frank-Jürgen Weise: "Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin günstig: Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind im August saisonbereinigt gesunken, das Beschäftigungswachstum hält an."

Zuletzt waren 2,796 Millionen Menschen in Deutschland ohne Job, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote nahm gegenüber Juli um 0,1 Punkte auf 6,4 Prozent zu. Im Vergleich zum Vorjahr waren um 106.000 Menschen weniger erwerbslos gemeldet. Das ist die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem August seit 1991.

Grund für den üblichen Anstieg der Arbeitslosen im August ist die Sommerflaute: In vielen deutschen Unternehmen läuft der Betrieb auf Sparflamme und viele Schulabgänger melden sich arbeitslos.

Die Signale des Wirtschaftsaufschwungs wirken sich positiv auf Italiens Beschäftigung aus. Die Arbeitslosigkeit ist in Italien im Juli auf 12 Prozent gesunken, das sind 0,5 Prozentpunkte weniger als im Juni 2015 und 0,9 Prozentpunkte weniger als Juli 2014, geht aus vorläufigen Angaben des italienischen Statistikamts Istat am Dienstag hervor. Das ist der niedrigste Stand seit Juli 2013.

Positive Signale gab es auch in punkto Jugendbeschäftigung, die im Juli auf 40,5 Prozent gesunken ist und den niedrigsten Stand seit Juli 2013 erreicht hat. Die Arbeitslosigkeit bleibt aber das Problem Nummer eins für die Regierung Renzi. Die Zahl der Arbeitslosen habe sich seit 2008 von 1,7 Millionen auf 3,2 Millionen verdoppelt, warnte kürzlich die Notenbank.

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