Arbeitslosigkeit ist im Juli weiter gesunken

PK "AKTUELLE LAGE AM ARBEITSMARKT": KOCHER
Die Lage am Arbeitsmarkt ist viel besser als erwartet. Vor fünf Monaten wurde noch mit deutlich mehr Arbeitslosen im Sommer gerechnet.

Weniger Arbeitslose, mehr offene Jobs: Betriebe werden auch Ältere nehmen müssen

Die positive Dynamik, die sich im Juni am heimischen Arbeitsmarkt gezeigt hat, hat sich auch im Juli fortgesetzt. 282.600 Personen waren beim Arbeitsmarktservice als arbeitslos gemeldet, um 6.200 Personen weniger als im Vormonat und um 100.000 weniger als zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2020.

Rekordwert

„Wir nähern uns dem Niveau von 2019 immer stärker an“, sagte Arbeitsminister Martin Kocher bei der Präsentation der Zahlen. 2019 waren Ende Juli um 11.000 Menschen weniger ohne Arbeit. Die Annäherung ist unerwartet schnell gegangen, so Kocher. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit – per Ende Juli – bei 6,7 Prozent, vor zwei Jahren waren es 6,5 Prozent.

Auch die Zahl der Schulungsteilnehmer ist zurückgegangen. 62.000 Personen sind derzeit in Schulung, um 10.000 weniger als vor einem Monat. Es gebe viele offene Stellen und geschulte Leute seien gefragt, erklärt Kocher die Entwicklung.

Beim AMS seien derzeit 113.000 offenen Stellen gemeldet, mit Lehrlingen sogar mehr als 120.000. Das sei eine Rekordzahl, so viele offene Stellen habe es noch nie gegeben. „Auch das spiegelt die Dynamik am Arbeitsmarkt“, sagt Kocher.

Erholung im Tourismus

Trotzdem gebe es noch Kreise, die von der Pandemie immer noch betroffen seien, wie Langzeitarbeitslose. 148.000 war deren Höchststand vor zweieinhalb Monaten, die Zahl sei auf 130.000 zurückgegangen.

Bezogen auf Branchen sind die Rückgänge am stärksten im Tourismus, hier hat sich die Arbeitslosigkeit beinahe auf 27.000 halbiert. Deutliche Rückgänge gibt es auch im Handel, in der Warenproduktion und bei den Dienstleistungen.

Betrachtet man die regionale Verteilung in den Bundesländern, so haben Kärnten und Niederösterreich bereits das Vorkrisenniveau erreicht. Oberösterreich, das Burgenland und Salzburg haben es „annähernd“ erreicht.

Niedrigere Rückgänge

Auch das Verhältnis Männer – Frauen hat sich laut Kocher verbessert. Seien die Männer rascher auf den Arbeitsmarkt zurückgekehrt, weil u.a. männlich dominierte Branchen wie die Baubranche rascher angesprungen sind, so hätten nun auch immer mehr Frauen Beschäftigungen gefunden.

"Die Lage am Arbeitsmarkt ist in Summe deutlich besser als erwartet", sagte Kocher. Vor fünf Monaten habe man noch mit bis zu 350.000 Arbeitslosen in diesem Sommer gerechnet. Allerdings seien nun nicht mehr so hohe Rückgängen zu erwarten. Kocher erwartet, dass sich die Arbeitslosenzahl heuer noch näher dem Vorkrisenniveau annähert, dieses aber noch nicht erreicht.

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