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2017 brachte Trendwende bei den Arbeitslosen

2017 brachte Trendwende bei den Arbeitslosen
Im Schnitt waren 2017 412.074 Personen arbeitslos gemeldet oder in AMS-Schulungen.

Nach fünf Jahren steigender Arbeitslosigkeit ist es 2017 zu einer Trendwende am Arbeitsmarkt gekommen. "Monat für Monat sank die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich immer stärker, sodass auch zunehmend mehr und mehr Gruppen am Konjunkturaufschwung teilhaben konnten", so AMS-Chef Johannes Kopf.

Im Schnitt waren im Vorjahr 412.074 Personen arbeitslos oder in AMS-Schulungen, um 2,9 Prozent weniger als 2016. Männer (-3,8 Prozent) profitierten im Gesamtjahr 2017 stärker von der Erholung des Arbeitsmarktes als Frauen (-1,8 Prozent). Das entspricht einem Rückgang von 4,9 Prozent im Vergleich zu 2016. Während die Prognosen im Dezember 2016 noch von einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit ausgingen, verbesserte sich die Konjunktur und damit verbunden die Arbeitsmarktsituation im Jahr 2017 wesentlich, heißt es aus dem AMS.

2017 brachte Trendwende bei den Arbeitslosen
Arbeitslosenquote 1946-2017 - Säulengrafik; Zahlen Jahresschnitt 2017 im Detail - Bundesländer, Geschlecht, Alter, In- und Ausländer; GRAFIK 0007-18, 88 x 145 mm

Rückgang bei Jugendarbeitslosigkeit

Die Jugendarbeitslosigkeit reduzierte sich um 6,7 Prozent, im Haupterwerbsalter zwischen 25 und 49 Jahren sank die Zahl der Arbeitslosen um 4,4 Prozent.

Für das Gesamtjahr 2017 meldet das AMS 56.854 sofort verfügbare offene Stellen, um 41 Prozent mehr als im Jahr davor. In allen Bundeländern gingen die Arbeitslosenzahlen zurück - am meisten in der Steiermark mit 9,5 Prozent.

Unter den arbeitslos gemeldeten Personen sind 99.351 Ausländer, das entspricht einem Rückgang von 2,4 Prozent.

Auch am Lehrstellenmarkt kam es zu einem deutlichen Anstieg der offenen Lehrstellen um 25 Prozent auf 4.650. Eine Diskrepanz gibt es dennoch: Hier stehen den offenen Lehrstellen, die sofort verfügbar sind, 6.154 Lehrstellensuchenden gegenüber.

Kopf begrüßt Ende der Aktion 20.000

AMS-Chef Johannes Kopf unterstützt die Streichung des Beschäftigungsbonus und der Aktion 20.000 durch die neue Bundesregierung, da diese Programme derzeit aufgrund des "enormen Beschäftigungswachstums" und der "brummenden Wirtschaft" nicht notwendig seien und anderweitig besser eingesetzt werden könnten. Denn zusätzliche Mittel für den Arbeitsmarkt werde es nicht geben.

Den starken Rückgang bei den Arbeitslosenzahlen von Jungen führt Kopf auch auf die demografische Entwicklung zurück, die bei den Alten genau umgekehrt wäre, wodurch es hier noch eine Stagnation gebe. Er sei jedenfalls "überrascht" wie schnell der Mangel an Fachkräften sichtbar geworden sei. Die Hoffnung, den Mangel durch Zuzug aus Osteuropa abzudecken, zerstreut Kopf - weil sich auch in diesen Ländern der Arbeitsmarkt deutlich gebessert habe.

Dezember-Zahlen

Ende Dezember waren Inklusive AMS-Schulungsteilnehmern 443.481 Personen auf Arbeitssuche, ein Rückgang von 5,9 Prozent. Nach nationaler Definition sank die Arbeitslosenquote um 0,9 Prozentpunkte auf 9,4 Prozent, gab das Sozialministerium am Dienstag bekannt.

Benachteiligt am Arbeitsmarkt waren einmal mehr ältere Menschen ab 50 Jahren (-2 Prozent), Ausländer (-3,9 Prozent), Langzeitarbeitslose (-4,4 Prozent) sowie behinderte Personen (-0,8 Prozent), wenngleich es leichte Rückgänge gab. Gute Signale gab es hingegen bei der Jugendarbeitslosigkeit, die sich im Dezember 2017 um 17,2 Prozent verringerte.

Die Zahl der Lehrstellensuchenden ist um 3,7 Prozent zurückgegangen, während der Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen um mehr als ein Viertel (26 Prozent) zugenommen hat. Dennoch stehen damit für 6.340 Suchende nur 4.273 betriebliche Lehrstellen, die dem AMS gemeldet wurden, zur Verfügung.

Für das Jahr 2018 rechnet das AMS mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit in Österreich.

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