Musik-Streaming: Apple soll 500 Millionen Euro Strafe bezahlen
Vor fast 5 Jahren brachte der Musik-Streamingdienst Spotify eine Wettbewerbsbeschwerde in der EU gegen Apple ein. Der Grund dafür war eine Gebühr von 30 Prozent, die Apple bei Abos kassiert, die über seinen App Store abgeschlossen werden. Spotify sieht darin einen Versuch, den Wettbewerb am Musik-Streamingmarkt zugunsten Apples eigenen hauseigenen Dienst Apple Music zu behindern.
Apple machte vor 2 Jahren - auch wegen des regulatorischen Drucks aus anderen Ländern - Konzessionen und erlaubte Links zu alternativen Bezahlmöglichkeiten, die Sache war damit aber nicht aus der Welt.
Möglich wäre weit höhere Strafe gewesen
Jetzt scheint die Untersuchung der EU-Kommission zu einem Abschluss gekommen zu sein. Wie die „Financial Times“ am Sonntag berichtete, soll eine Strafe von 500 Millionen Euro gegen den Konzern verhängt werden. Weder die EU-Kommission noch Apple wollten den Bericht kommentieren.
Mit einer Strafe von 500 Millionen Dollar käme Apple vergleichsweise günstig davon. Denn möglich gewesen wären Strafen bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes. Das wären im Falle von Apple mehr als 35 Mrd. Euro, denn im Geschäftsjahr 2023 betrug der Jahresumsatz des Konzerns 383,3 Mrd. Dollar (355,42 Mrd. Euro).
Tricksereien bei App-Store-Alternativen
Mit dem Gesetz über die digitalen Märkte (DMA), das für die großen Digitalkonzerne am 7. März schlagend wird, muss Apple in der EU auch alternative App Stores zulassen. Die Vorbereitungen dafür hat der Konzern aus Cupertino bereits getroffen. Allerdings werden für Entwickler und Betreiber damit zahlreiche Auflagen und hohe Kosten verknüpft. Unter anderem ist eine Gebühr von 50 Cent an Apple pro heruntergeladener App vorgesehen.
Die Lösung dürfte also nicht dazu beitragen, dass allzu viele Alternativen zum Apple App Store an den Start gehen werden. Spotify hat Apples Pläne auch bereits als „totale Farce“ und „Erpressung“ bezeichnet.
Der für den Binnenmarkt zuständige EU-Kommissar Thierry Breton hat auch bereits angekündigt, die Lösung genau unter die Lupe zu nehmen. „Wenn die vorgeschlagenen Lösungen nicht gut genug sind, werden wir nicht zögern, energische Maßnahmen zu ergreifen, hieß es Ende Jänner aus der EU-Kommission.
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