Schadenersatzklagen gegen "Vienna Life"
Es schien, als hätte er eine Gewinn-Maschine erfunden: Mehr als 800 Prozent Performance in 13 Jahren schrieb sich der deutsche Hedgefonds-Manager Helmut Kiener auf die Fahnen. Unterm Strich war es ein Mega-Betrug. Kiener wurde 2011 zu zehn Jahren Haft verurteilt. Der Herr über die Fonds „K1 Invest“ und „K1 Global“ hat 5000 Anleger um 345 Millionen Euro geschädigt – darunter viele Österreicher. Sie wollen sich nun an der Vienna Life Versicherung AG, Liechtensteiner Tochter der Vienna Insurance Group, schadlos halten. Vienna Life verkaufte die fondsgebundene Lebensversicherung Selecta, die Prämien wurden u. a. in K1-Fonds investiert.
Am Dienstag startete einer der Schadenersatz-Prozesse am Bezirksgericht für Handelssachen in Wien. „Wir vertreten Dutzende Geschädigte“, sagt Anwalt Wolfgang Haslinger. „Sämtliche Regeln einer sorgfältigen Vermögensveranlagung sind missachtet worden.“ So sollen die Prospektangaben falsch gewesen sein. Indes bestreitet Vienna Life die Vorwürfe. In einer Klagebeantwortung heißt es: Nicht falsche Beratung oder Prospektangaben hätten zum Wertverfall geführt, sondern betrügerische Handlungen, die Vienna Life nicht zu vertreten habe und auch nicht erkennen konnte. Kiener hätte neben Vienna Life auch Banken getäuscht.
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