Zukunftsvorsorge neu soll bis März stehen

Zukunftsvorsorge neu soll bis März stehen
Aktienanteil flexibler, weiterhin Garantie: Die Reform der staatlichen Zukunftsvorsorge soll bis März fertig sein.

Die Verhandlungen über eine Reform der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge zwischen der Versicherungswirtschaft und dem Finanzministerium sollen bis März abgeschlossen sein. Dann nämlich können die Verträge erstmals gekündigt werden. Rund 1,6 Millionen Österreicher haben diese 2003 eingeführte Privatpension gezeichnet, die ursprünglich erwarteten Renditen erwiesen sich allerdings als äußerst bescheiden. Weil der verpflichtende Aktienanteil von mindestens 30 Prozent selbst in der Finanzkrise 2008 nicht reduziert werden durfte.

Luciano Cirina, Chef der Generali Österreich und Präsident des Versicherungsverbandes , berichtet von „konstruktiven Gesprächen“. Ministerin Maria Fekter hatte im KURIER-Interview ein flexibleres und breiter aufgestelltes Modell angekündigt. Sie besteht weiterhin auf der Kapitalgarantie, kann sich aber vorstellen, die Veranlagungsvorschriften für die einbezahlten Beiträge zu lockern; ebenso die derzeit vorgeschriebene Einengung auf kleine Börsen, wovon hauptsächlich der Wiener Kapitalmarkt profitiert.

Günter Geyer, Chef des Wiener Städtischen Versicherungsvereins (Haupteigentümer des VIG-Konzerns), hält bei der Aktienquote eine Bandbreite zwischen fünf und 50 Prozent, je nach Börsensituation, für über 50-Jährige Kunden für sinnvoll. Ältere Vertragsinhaber sollten kostenlos auf das neue Modell umsteigen können. Er glaubt nicht, dass viele Kunden heuer bereits ihre Zukunftsvorsorge kündigen werden. Denn die Kapitalgarantie greift erst bei voller Vertragslaufzeit und derzeit sind etliche Verträge im Minus. Außerdem müsste ein Teil der staatlichen Förderung zurückbezahlt werden.

Katastrophen-Pool

Bewegung kommt laut Cirina auch in die jahrelange Debatte über die Einführung eines Finanzpools für Schäden aus Naturkatastrophen (Hochwasser, Überschwemmungen, Erdbeben). Die Versicherungen fordern einen Pool, der aus privaten Prämien und öffentlichen Hilfsgeldern dotiert wird.

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