1: Warum soll man überhaupt an der Börse investieren?
Weil die traditionellen Sparanlagen nicht sonderlich attraktiv sind. Sparbücher oder Girokonten bieten oft nur geringe Zinsen, die nicht selten durch Gebühren geschmälert oder von der Inflation gefressen werden. Und wer als Altervorsorge auf die Pension setzt, kann sich gleich einmal fürs Armenhaus vorbereiten.
Und hier kommt die Börse ins Spiel. Denn Aktien sind nicht nur für Börsenprofis. Sie bieten die Möglichkeit, ein Vermögen aufzubauen. Wer eine Aktie kauft, wird zum Miteigentümer eines Unternehmens und kann von Kursgewinnen und Dividenden profitieren.
2: Was ist eine Aktie?
Mit dem Kauf von Aktien können Sie sich Anteile an einem Unternehmen sichern. Mit einem Investment an der Börse wird man also Teilhaber und hat Anspruch auf einen prozentualen Anteil an den Gewinnen der Firma. Diese ausgeschütteten Beträge nennt man Dividenden.
3: Warum soll man an der Börse investieren, wenn es kracht?
Was nach unten geht, geht meist auch wieder rauf. Manchmal schnell, manchmal dauert es länger. Man muss irgendwie den richtigen Zeitpunkt erwischen. Langfristig geht es jedenfalls eigentlich immer nach oben. Die jährliche Durchschnittsrendite auf dem Weltaktienmarkt lag in den vergangenen 20 Jahren bei 9,1 Prozent.
4: Wann ist nach einem Krach der richtige Zeitpunkt zum Einsteigen?
Tipp: Man sollte sich Langfrist-Charts ansehen. Da sieht man, ab wann sich eine Aktie nach einem Crash wieder erholt hat. 1987, nach dem „Schwarzen Montag“, dauerte es zum Beispiel 18 Monate bis sich der Leitindex Dow Jones erholt hatte. Und beim Nasdaq-100 waren in der Vergangenheit Rücksetzer von 30 oder 40 Prozent beim Nasdaq-100 keine Seltenheit.
5: Wieviel Geld soll man investieren?
Man sollte nur jenes Geld investieren, das man nicht braucht. Psychologisch gibt es einen Trick dazu: Setzen Sie Ihr Investment an der Börse bei Ihrer privaten Buchhaltung sofort auf Null. Dann wissen Sie selbst, wieviel Sie investieren können.
6: Gibt es sichere Tipps oder Aktien?
Nein. Als Kleinanleger ist man das letzte Glied in der Börse-Nahrungskette.
7: Vertrauen Sie nur sich selbst
Achtung: Es gibt unzählige Anlegertipps in den Sozialen Medien. Da kreisen viele Buchstaben und am Ende ist man verwirrter als zuvor. Am Ende - das ist eine bittere Wahrheit - sollen Sie nur sich selbst vertrauen.
Vorab müssen Sie sich natürlich informieren. Über seriöse Medien und über die Unternehmen selbst. Aktiengesellschaften sind verpflichtet, regelmäßig Berichte zur Geschäftsentwicklung und zu möglichen Einflüssen auf die Geschäftstätigkeit zu veröffentlichen.
8: Gibt es so etwas wie einen "leichten Einstieg"?
Ja. Setzen Sie auf unterschiedliche Pferde. Diversifikation sagt man dazu. Das bedeutet, Sie stellen ein Portfolio mit Wertpapieren aus unterschiedlichen Industrien zusammen, statt einzelne Aktien zu kaufen.
Beginnen Sie mit sogenannten Index-Fonds, die einen bestimmten Börsenindex wie zum Beispiel den ATX nachbilden.
9: Was ist gut daran?
Je nach Index-Fonds (oder sogenannte ETF Exchange Traded Fund) sind verschiedene Unternehmen enthalten, in die gebündelt investiert wird.
Mithilfe eines Sparplans etwa können Sie regelmäßig geringe Beträge einzahlen und so über lange Sicht eine gute Rendite erzielen.
Wenn einzelne Aktien schwächeln, gleicht sich ein Verlust häufig durch stärkere Aktien wieder aus. So ist das Risiko für Anleger erfahrungsgemäß geringer.
10: Nerven bewahren
Wenn sich Ihr Portfolio auf Talfahrt befindet, können Sie eine sogenannte „Stop-Loss“-Grenze ziehen. Kostet halt. An diesem Punkt wird die Anlage dann automatisch abgestoßen, um weitere Verluste zu verhindern.
Unter Umständen kann der fallende Aktienkurs aber auch eine gute Chance sein, um weitere Aktienanteile zu kaufen. Mit der Zeit und dem nötigen Hintergrundwissen können Anleger ein Gefühl dafür entwickeln, wann sich das Handeln lohnt.
11: Achtung vor Gebühren-Fallen
Wählen Sie die richtige Trading-Plattform, damit der Start an der Börse nicht zur Gebührenfalle wird. Viele Experten empfehlen die App von Trade Republic.
12: Anlegen wie eine Fußballmannschaft
Langfristig sein Geld anzulegen ist natürlich klug und wird auch von allen Experten empfohlen - siehe dazu auch Punkt drei.
Grundsätzlich sollte man sein Geld so anlegen wie die Aufstellung einer Fussballmannschaft. Die Verteidigung ist konservativ: Baussparverträge und ein wenig Sparbuch zum Beispiel. Das Mittelfeld könnte aus den hier erwähnten Index-Fonds bestehen.
Und als kleiner Nervekitzel dient der Sturm: Also Einzelaktien.
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