AMS-Trainer protestieren gegen Kürzungen beim Bildungsbudet

"Unterricht im Freien" als Protestaktion im Votivpark
Einsparungen bei Deutschkursen und Qualifizierungen gefährden Jobs in der Erwachsenenbildung.

Die von der Regierung verordneten Kürzungen beim AMS-Budget rufen die Trainer von diversen Bildungseinrichtungen auf den Plan. Weil  Deutschkurse, Kompetenzchecks, Aktivierungsprogramme für Arbeitssuchende, Frauenprojekte sowie die überbetriebliche Lehrausbildung zurückgeschraubt werden, wackeln laut Gewerkschaft GPA-djp Tausende Trainer-Jobs. Die ersten Kündigungen bei AMS-Schulungspartnern wie Mentor oder Weidinger & Partner gab es bereits.

Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, veranstalteten Beschäftigte von Schulungsinstituten mit Unterstützung der Gewerkschaft am Donnerstag in Wien einen "Unterricht im Freien". Man wolle mit der Aktion den "Mehrwert unserer Arbeit für die Gesellschaft zeigen", sagt Nerijus Soukup, einer der Organisatoren, zur APA.

Mehrwert der Bildung

"Bei uns in der Erwachsenenbildung sind wir der Meinung, dass Politik und Gesellschaft nicht wissen, was hier getan wird", meinte Soukup. Das Spektrum umfasse allgemein- wie berufsbildende Angebote, Basisbildung und Nachholung von Bildungsabschlüssen im Zweiten Bildungsweg oder Managementkurse bzw. Lehrgänge zur Persönlichkeitsbildung. Darunter seien auch viele Projekte für Frauen oder Jugendliche. "Wenn wir es schaffen, dass Jugendliche durch unsere Angebote in eine Lehre kommen, schaffen wir damit auch einen gesellschaftlichen Mehrwert."

Die jüngsten Einsparungen beim AMS hält Soukup für wenig sinnvoll, zumal auch Projekte für Jugendliche, Frauen oder Ältere betroffen seien. Derzeit spüre man Kürzungen "quer durch die Bank" - von Kursen des AMS bei der Basisbildung wie der überbetrieblichen Ausbildung. So seien etwa bereits laufende Projekte gestreckt worden. "Wenn ich eine Schulung von zehn auf 15 Wochen verlängere und dabei die Anwesenheit der Teilnehmer pro Tag reduziere, brauche ich weniger Personal", so Soukup. Das wirke sich natürlich auf die Arbeitsplätze der rund 10.000 bis 12.000 in der Branche tätigen Personen aus.

Gleichzeitig wurde im Rahmen der Aktion auch gegen den geplanten 12-Stunden-Tag protestiert, betonten die Veranstalter.

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