AMS genehmigt Kurzarbeit bei Laudamotion

Streit zwischen Laudamotion und dem Betriebsrat
Nach wochenlangen heftigen Querelen ist die Kurzarbeit für die 550 Piloten und Flugbegleiter durch.

Die Erleichterung unter der fliegenden Belegschaft der Billig-Airline Laudamotion ist groß. Noch ist es nicht offiziell und der Bescheid noch nicht zugestellt, doch wie aus informierten Kreisen  zu hören ist, hat das AMS die Kurzarbeit für die 550 in Wien stationierten Flugbegleiter und Piloten genehmigt. Die Kurzarbeit wird ebenso wie für die AUA auf drei Monate abgesegnet.

Wochenlang gab es zwischen der Geschäftsführung, dem Betriebsrat und der Gewerkschaft vida heftige Turbulenzen um die Kurzarbeit. Das Management hatte mit den meisten Piloten und Flugbegleitern Einzelvereinbarungen abgeschlossen. Hat ein Unternehmen einen Betriebsrat, muss für Kurzarbeit eine Betriebsvereinbarung abgeschlossen werden.

Die Geschäftsführung anerkennt den Betriebsrat allerdings nicht und hatte vorsorglich alle 550 Mitarbeiter auch noch zur Kündigung angemeldet. Die Kündigungen wurden vom AMS allerdings wie berichtet per Bescheid abgewiesen.

Die Sozialpartner müssen der Kurzarbeit zustimmen. Die Wirtschaftskammer gab ihr OK, die Gewerkschaft allerdings erst vergangene Woche. Die Mitarbeiter fürchteten, zwischen die Fronten der Streitparteien zu geraten und ihre Jobs zu verlieren. Die Auseinandersetzungen hatten fast täglich an Härte zugelegt.

Zuletzt ging es um Fragen der durchschnittlichen Arbeitszeit, die  vor allem bei Piloten schwierig zu berechnen ist. An einer Telefonkonfernenz mit dem AMS hatte das Laudamotion-Management vergangene Woche nicht teilgenommen, der Termin sei zu kurzfristig angesetzt worden, wurde argumentiert.

Gegen Staatshilfen

Abgesehen von der Kurzarbeit, die staatlich gefördert ist, spricht sich Laudamotion-CEO Andreas  Gruber gegen Staatshilfen aus. Seit kurzem verhandelt die AUA wie berichtet mit der Regierung und dem 15 Milliarden Euro schweren staatlichen Finanzierungsfonds Cofag um Staatshilfe von Form von garantierten Krediten und Zuschüssen. Wie viel die Lufthansa-Tochter benötigt, steht noch nicht fest und hängt von der Länge der Luftfahrtkrise ab. Die Größenordnung bewegt sich ab 500 Millionen Euro aufwärts, derzeit ist von bis zu 800 Millionen die Rede. Die Lufthansa versucht bereits, Druck auf die Regierung zu machen.

Die Lufthansa sei kapitalstark und die österreichischen Steuerzahler dürften den deutschen Luftfahrtkonzern deshalb auch nicht subventionieren. Auch Ryanair sollte kein Geld der österreichischen Steuerzahler erhalten, ausgenommen, die AUA würde doch unterstützt. Sonst wäre das eine Wettbewerbsverzerrung, meint Gruber.

Gruber und sein Co-Geschäftsführer David O'Brien ersuchten vor wenigen Tagen Arbeitsministerin Christine Aschbacher, das AMS anzuweisen, die Kurzarbeit zu genehmigen. Die Manager attackierten sowohl das AMS als auch die Gewerkschaft vida, Laudamotion werde diskriminiert, das AMS würde mit der von der AUA gesteuerten Gewerkschaft kooperieren.

Kommentare