Aktienkurs von Curevac im freien Fall

CureVac wird in New York gelistet
Titel des Pharmaunternehmens brechen nach Rückschlag bei der Impfstoffentwicklung um mehr als 50 Prozent ein.

Verfehlte Wirksamkeitsziele seines Corona-Impfstoffkandidaten schickten am Donnerstag den Aktienkurs des deutschen Pharmaunternehmens Curevac in den Keller. Zu  Handelsbeginn brach der Aktienkurs um 52,4 Prozent auf 39,10 Euro ein, die Aktie war damit so billig wie seit fast neun Monaten nicht mehr.

Curecvac hatte am späten Mittwochabend in einer Pflichtbörsenmitteilung eingeräumt, dass der eigene Impfstoffkandidat CVnCoV in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung „jeglichen Schweregrades“ erzielt habe. Damit habe er die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien nicht erfüllt.

mRNA-Impfstoff

Der Curevac-Impfstoffkandidat basiert - ebenso wie beispielsweise das bereits länger in der EU zugelassene Vakzin des Konkurrenten Biontech - auf sogenannter "messenger RNA" (Boten-RNA) und unterscheidet sich damit von herkömmlichen Vektorimpfstoffen wie etwa jenem von Astrazeneca. Doch anders als bei Biontech oder auch beim US-Konkurrenten Moderna lässt die Wirksamkeit des Curevac-Impfstoffs offenbar deutlich zu wünschen übrig.

Die Aussichten für eine Zulassung des Impfstoffs sind mit der gegenwärtigen Wirksamkeit gering. Die Weltgesundheitsorganisation WHO erwartet eine Wirksamkeit von mindestens 70 Prozent, die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte im vergangenen Jahr einen Mindestwert von 50 Prozent festgelegt.

Die Firma teilte mit, dass die Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten von der untersuchten Altersgruppe und den Virusstämmen abhänge. In die Analyse sei die Wirksamkeit gegen mindestens 13 Covid-Varianten eingegangen.

Auch Bayer-Aktie leidet

Auch der Aktienkurs des deutschen Pharmakonzerns Bayer geriet am Donnerstag unter Druck. Im Frankfurter Frühhandel verloren die Titel 1,3 Prozent. "Bayer ist eine Produktionskooperation mit Curevac eingegangen, das scheint der nächste Flop für sie zu
werden“, sagte ein Händler.

Novartis Kundl produziert

Bestandteile des Curevac-Impfstoffes sollen auch im Tiroler Novartis-Werk in Kundl produziert werden. Entsprechende Vorbereitungen sind bereits seit Monaten im Laufen. 

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