Adler Lacke: Auftragsboom dank Comeback des Holzes

Adler Lacke: Auftragsboom dank Comeback des Holzes
Familienunternehmen aus Tirol investiert 100 Millionen Euro in "Fabrik der Zukunft"

Die Tiroler Adler-Werk Lackfabrik lässt sich von der aktuellen Rohstoff- und Energiekrise nicht abschrecken und investiert kräftig in den Ausbau ihres Stammwerkes in Schwaz. In den kommenden Jahren sollen 100 Millionen Euro in die Standort-Erweiterung investiert und die Produktionskapazität verdoppelt werden, berichtet Adler-Produktionsleiter Romed Staggl beim Werksbesuch des KURIER, zu dem der Fachverband der chemischen Industrie einlud.

Neben einer dritten Produktionshalle für Wasserlacke wird ein vollautomatisches Rohstofflager und eine neue Vorkommissionierhalle errichtet. Ziel ist es, die Nummer Eins für Oberflächenveredelung in Europa zu werden, wobei die Entwicklung umweltfreundlicher Farben und Lacke sowie mehr Automatisierung und Digitalisierung eine große Rolle spielen. T

rotz der Energiekrise habe man nicht vor, mit der Produktion ins Ausland abzuwandern, betont Firmensprecherin Claudia Berghofer, Enkelin des Firmengründers Johann Berghofer. . In den vergangenen Jahren wurden bereits rund 60 Mio. Euro in neue Gebäude am Standort, etwa einem modernen Hochregallager, investiert.

Adler Lacke: Auftragsboom dank Comeback des Holzes

Adler-Werk in Schwaz/Tirol

"Kommen gut durch den Winter"

„Wir sind kein sehr energieintensives Unternehmen und werden daher ganz gut durch den Winter kommen“, zeigt sich Staggl für die nächsten Monate optimistisch. Lediglich drei Prozent des Umsatzes würden auf Energiekosten entfallen. Die höheren Rohstoffpreise könnten zum Teil weiterverrechnet werden. Zu den wichtigsten Kunden des 1934 gegründeten Herstellers von Lacken, Farben und Holzschutzmitteln zählen die Holz- und Möbelindustrie, Maler und Fensterhersteller sowie Heimwerker.

Dank des Comebacks des Rohstoffes Holz steigt auch die Nachfrage nach Beschichtungen und bescherte Adler mit 151 Mio. Euro zuletzt einen neuen Umsatzrekord. 22.000 Tonnen Lack verlassen jährlich die Schwazer Fabrik und werden – vorwiegend per Lkw – in 30 Länder exportiert. Zwei Drittel der rund 10.000 Artikel werden auf wasserverdünnbarer Basis hergestellt. Wichtigster Exportmarkt ist Deutschland. Adler beschäftigt in Schwaz 680 Mitarbeitende, 120 davon in der Forschung.

Adler Lacke: Auftragsboom dank Comeback des Holzes

Im Labor von Adler

„Grüne Lacke“

Was die Nachhaltigkeit anbelangt, hat die Lackindustrie wegen der vielen chemischen Inhaltsstoffe ein schlechtes Image. Adler bietet erste „grüne“ Lacke (Adler green) mit recyclinggerechten Rezepturen, die frei von umwelt- und gesundheitsschädlichen Stoffen sind. Die hauseigenen Fotovoltaikanlagen produzieren 220.000 kWh Strom im Jahr, die Abluft und Abwasser werden vor Ort im Recyclingzentrum gereinigt. Und sämtliche Dosen und Farbeimer sind wiedervewertbar, wird betont.

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