319 Millionen Miese für AUA; Lufthansa mit Rekordminus

Flugzeuge der Austrian Airlines (AUA).
Die AUA-Mutter Lufthansa hat einen Rekordverlust eingeflogen. Unterm Strich stand ein Minus von 6,7 Milliarden Euro.

Die Corona-Pandemie setzt den Fluglinien weltweit zu, Flüge fallen aus. 

Die AUA hatte den Flugbetrieb im Frühjahr 2020 für rund drei Monate komplett eingestellt. Das habe auch "zu einem Stillstand am Konto" geführte, erklärte AUA-Chef Alexis von Hoensbroech. Die Pandemie habe die Airline "in die herausforderndste Zeit in der Geschichte der Luftfahrt katapultiert."

Die AUA verlor auf operativer Ebene bereinigt 319 Mio. Euro, unbereinigt betrug der AUA-Betriebsverlust 379 Mio. Euro, wie die Fluggesellschaft am Donnerstag mitteilte.

Der Umsatz der AUA schmolz auf ein Viertel der mehr als zwei Milliarden Euro 2019. Die Passagierzahlen brachen von 14,6 Millionen Fluggästen 2019 um 79 Prozent auf 3,1 Millionen ein. Die Gesamterlöse sanken um 69 Prozent auf 672 Mio. Euro. Darin enthalten sind ebenfalls die 150 Mio. Euro Katastrophenbeihilfe, die die AUA von der österreichischen Bundesregierung erhalten hat. Diesen Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss, hat die AUA im Dezember verbucht.

Der Geschäftseinbruch hat der Lufthansa 2020 einen Rekordverlust eingebrockt. Unter dem Strich stand ein Minus von 6,7 Milliarden Euro nach einem Gewinn von 1,2 Milliarden ein Jahr zuvor, wie der vom Staat gestützte Konzern am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Nach dem schwierigen Start ins neue Jahr wird Vorstandschef Carsten Spohr auch für 2021 ein Stück pessimistischer. Das Flugangebot dürfte lediglich 40 bis 50 Prozent des Niveaus aus dem Vorkrisenjahr 2019 erreichen. Bisher hatte er bis zu 60 Prozent für möglich gehalten.

Keine Dividende für Aktionäre

Im abgelaufenen Jahr brach der Umsatz des MDax-Konzerns um 63 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro ein. Eine Dividende für die Aktionäre wird es erneut nicht geben. Für 2021 geht Spohr davon aus, dass der Verlust geringer ausfällt und die Lufthansa trotz der weiterhin schwierigen Lage die gewährten Staatshilfen von insgesamt 9 Milliarden Euro nicht ganz in Anspruch nehmen muss.

Der knapp der Pleite entgangenen Mutterkonzern Lufthansa will nach dem höchsten Verlust in der Firmengeschichte heuer einen geringeren Betriebsverlust schreiben. "Ab dem Sommer rechnen wir wieder mit einer stärkeren Nachfrage, sobald durch eine weitere Verbreitung von Tests und Impfstoffen die restriktiven Reisebeschränkungen zurückgehen", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr und forderte, Reiseverbote und Quarantänepflichten aufzuheben.

Sowohl die Lufthansa als auch die AUA mussten wegen der Coronakrise staatlich gestützt werden.

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