25 Cent Pfand für Plastikflaschen und Dosen ab 2025

25 Cent Pfand für Plastikflaschen und Dosen ab 2025
Abgeben kann man die Dosen und Flaschen dann überall dort, wo man sie auch kaufen kann. Aber nicht überall in großen Mengen

Lange wurde gestritten, jetzt ist es fix: Auch Österreich führt am 1. Jänner 2025 ein Pfandsystem für Einwegplastikflaschen und Aludosen ein. „Dieses gilt für alle Größen von 0,1 bis drei Liter. Einzige Ausnahme sind Flaschen von Milch- und Milchfrischgetränken – aus hygienischen Gründen“, sagt Umweltministerin Leonore Gewessler. Die Dosen und Flaschen können Konsumenten dann überall dort zurückgeben, wo diese Gebinde auch erhältlich sind. Zudem an neuralgischen Punkten wie Bahnhöfen. Das Pfand beträgt 25 Cent. „Hoch genug, um einen Anreiz zu schaffen, aber nicht zu hoch“, findet Gewessler.

25 Cent Pfand für Plastikflaschen und Dosen ab 2025

Gegen das Einwegpfand hatten sich Handelsvertreter unter anderem mit dem Argument gestemmt, dass kleinere Betriebe weder das Geld für Rücknahmeautomaten noch die nötigen Lagerflächen für die leeren Dosen und Flaschen hätten. „Kleinere Händler und Händlerinnen, wie zum Beispiel Bäckerei-Filialen, müssen nicht mehr Gebinde zurücknehmen, als sie üblicherweise verkaufen“, stellt Gewessler klar. Das heißt, Kunden haben nicht das Recht, dort säckeweise ihr Leergut abzugeben. Auch Automaten seien nicht zwingend nötig, auch die händische Rücknahme sei möglich. Die Erfahrungen in anderen Ländern – wie Deutschland – zeigen aber, dass ohnehin 90 Prozent der Gebinde bei den großen Supermärkten und Diskontern zurückgegeben werden.

Pressekonferenz: Pfandsysten in Österreich

Rewe-Vorstand Robert Nagele spricht von einem „mittleren zweistelligen Millionenbetrag“, den der Billa-Mutterkonzern in die nötige Infrastruktur investieren muss. Ein Rückgabeautomat würde um die 20.000 Euro kosten.  Laut Gewessler soll der Aufbau einer Automateninfrastruktur mit bis zu 80 Millionen Euro aus einem Fördertopf der EU unterstützt werden. Der Großteil davon soll allerdings an kleinere Betriebe gehen.

Weniger wegwerfen

Philipp Bodzenta von Coca-Cola-Österreich sieht im neuen Einwegpfand die Chance, das von der EU gesteckte Ziel von einer Sammelquote von 90 Prozent bei PET bis 2029 zu erreichen. „Derzeit sind wir bei 70 Prozent“, so Bodzenta. Ein Wert, der sich nur mit finanziellen Anreizen, wie einem Pfand, erreichen lassen würde. Das würden internationale Beispiele zeigen.
Umweltschutz-NGOs begrüßten die Einführung grundsätzlich, kritisieren allerdings, dass diese bis 2025 auf sich warten lässt.

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