„Tablets an Schulen alleine reichen nicht“

Zwei Frauen sitzen an einem Tisch und arbeiten zusammen an einem Laptop.
Studien der Uni Wien zeigen, wie wichtig der Umgang mit neuen Technologien ist.

Was sind eigentlich digitale Kompetenzen? Dieser Frage geht ein aktuelles Forschungsprojekt an der Universität Wien nach. „Das ist wesentlich schwieriger zu bestimmen, als es aussieht“, sagt Christian Korunka, Professor an der Fakultät für Psychologie im Gespräch mit dem KURIER. „Es reicht nicht alleine, das an Handwerklichem wie einem Computerführerschein festzumachen“, so Korunka.

Kompetenzen

„Tablets an Schulen sind ein guter Ansatzpunkt, aber reichen noch nicht. Man muss auch kompetent damit umgehen können“, so der Psychologe. Dazu gehöre aber mehr als reines Wissen, wie man ein Programm betätigt. Doch selbst dieses Wissen sei einem „stetigen Wandel“ unterzogen, so Korunka. „Vor drei Jahren kannten wir alle noch kein Zoom, dann kam die Pandemie und wir mussten neue Kommunikationsformen lernen.“

Die Psychologie-Dekanin der Uni Wien, Barbara Schober, erforschte im Zuge der Corona-Pandemie, wie es Schülern ging, die sich plötzlich von einem Tag auf dem anderen im „Distance Learning“ wiederfanden.

Soziale Schere

„Wir haben unter anderem gesehen, dass eine soziale Schere aufgegangen ist“, so Schober. Hier haben auch digitale Kompetenzen und Zugang zu digitalen Geräten eine Rolle gespielt. Diejenigen, die keinen eigenen Laptop oder kein Smartphone zur Verfügung hatten, waren im Nachteil“, so Schober. „Wir sollten gut darauf achten, welche Maßnahmen jetzt zu setzen sind, um Chancenfairness zu verbessern und weitere Kompetenzverluste zu verhindern.“

Porträt von Prof. Monika Henzinger, Professorin am Institute of Science and Technology Austria (ISTA).
Eine Frau mit Brille arbeitet an einem Computer mit Diagrammen.