Mit jedem Flügelschlag
Die Vorstellung, dass Ornithologen stundenlang mit einem Fernrohr bewaffnet ausharren, um einen Blick auf einen bestimmten Vogel zu erhaschen, hat nach wie vor nicht ausgedient. Dennoch bekommt die Forschung durch den Einsatz von modernen Technologien einen neuen Aufschwung. „Feldforschung ist nach wie vor das Mittel zum Zweck, wenn es um Brutvogelmonitoring geht“, sagt Prof. Petra Sumasgutner, stellvertretende Leiterin Core Facility KLF für Verhaltens- und Kognitionsbiologie der Universität Wien. Wir gehen immer noch raus und beobachten Vögel, um zum Beispiel herauszufinden wo sie ihre Nester bauen.“ Was sich allerdings durch neue Technologien geändert hat, ist die Effizienz des Monitoring.
Effektivere Forschung
Das betrifft vor allem die neuen Sender. „Früher waren es reine GPS-Sender mit dem einzigen Sensor, der nur feststellte, wo sich das Tier befindet“, sagt die Verhaltensforscherin. „Heute liefern die Sensoren wesentlich mehr Daten.“ So messen Drucksensoren bei fliegenden Arten die Seehöhe, bei tauchenden Arten hingegen, wie tief sie unter Wasser sind. Temperatursensoren zeigen an, wie warm die Umgebung ist, aber auch wenn die Körpertemperatur abfällt, was auf Mortalität hinweist. „Man kann sich das vorstellen, wie eine Smartwatch, die auch unsere ganzen Aktivitäten erkennt und speichert“, so Sumasgutner.
Dadurch stehen in der Bewegungsökologie mehr und umfassendere Daten zur Verfügung. „Bei Beutegreifern wie dem Steinadler erfahren wir so etwa mehr über das Jagdverhalten im Detail“, fasst die Wissenschafterin zusammen. „Vor allem aber erhalten wir Langzeitdaten zu den Tieren, die uns neue Erkenntnisse bringen, wenn wir an Klimaveränderungen oder Urbanisierung denken.“