Es liegt was in der Luft

Es liegt was in der Luft
Zusammenschluss: Durch eine Kooperation mit einem EU-Forschungsprojekt kann der Österreichische Polleninformationsdienst noch genauere Daten zu aktuellen Belastungen und Vorhersagen liefern.

Des einen Freud, des anderen Leid – das alte Sprichwort passt gut auf den Frühling. Denn während sich die einen über die aufblühende Natur freuen, beginnt für Pollenallergiker ihr Leidensweg. Ausgelöst wird die Pollenallergie durch Blütenstaub von Pflanzen. „Das Immunsystem, das die Aufgabe hat, den Körper vor schädlichen Erregern zu schützen, reagiert bei Allergien auf harmlose Stoffe – etwa auf Pollen, genauer gesagt, auf bestimmte Proteine auf den Pollen“, erklärt Dr. Markus Berger, Obmann des Vereins Österreichischer Polleninformationsdienst und Sekundararzt im Allergiezentrum Wien West. „Somit leitet das Immunsystem eine Abwehrreaktion ein, die wir als Allergie bezeichnen.“

Es liegt was in der Luft

Markus Berger, Österreichischer Polleninformationsdienst

Wichtige Hilfestellung

Warum das Immunsystem auf bestimmte Allergene reagiert, wird intensiv beforscht. „Da es unzählige mögliche Allergene gibt, ist diese Frage aber schwer zu beantworten“, so Berger. „Da es diese Fehlfunktion des Körpers gibt, ist es für Allergiker umso wichtiger, sich mit der Prävention auseinanderzusetzen.“ Und das bedeutet im Falle einer Pollenallergie, über den Status der blühenden Pflanzen bestmöglich informiert zu sein. Der Österreichische Polleninformationsdienst bietet auf seiner Website kostenlose Services an. „Durch unsere aktuellen Belastungsberichte und Vorhersagemodelle kann man die Prävention maximieren“, betont der Experte. 

„Wir können die aktuelle Allergiebelastung sogar stundengenau vorhersagen, sodass Spaziergänge oder das Lüften zu Hause besser geplant werden können.“ Um relevante Daten zu erhalten, unterhält der Polleninformationsdienst 25 Pollenfallen in ganz Österreich, die ausgewertet werden. „Zudem haben wir durch die Europäische Pollendatenbank auch Zugriff auf über 500 Pollenfallen in ganz Europa“, so Berger. „Und in unserem Team arbeitet auch ein Biologe, der sich wöchentlich den Blühstatus verschiedener Pflanzen anschaut.“ Die Nutzer der Website tragen ebenfalls ihren Teil bei: Tragen sie ihre Beschwerden in ein Symptomtagebuch ein, können die Belastungen noch genauer berechnet werden. 

Seit diesem Jahr arbeitet der Österreichische Polleninformationsdienst mit dem Copernicus-Projekt der EU zusammen. „Das Satellitenprogramm umfasst Feinstaubbelastung, Luftverschmutzung und bietet Wettermodelle“, erklärt Markus Berger. „So konnten wir ein neues Modell erstellen, das personalisierte Vorhersagen zulässt.“ Für Allergiker bedeutet dies, dass sie über die Website nun auch individualisierte Vorhersagen erhalten können – und damit dem Leidensdruck ein wenig entgegenwirken können.

www.polleninformation.at