Durchbruch in der Katalyse-Forschung: Die selbstreinigende Wandfarbe

Durchbruch in der Katalyse-Forschung: Die selbstreinigende Wandfarbe
Schöne weiße Wandfarbe bleibt meistens nicht für immer schön und weiß. Oft lagern sich verschiedene Substanzen aus der Luft an der Oberfläche an. Das kann durchaus ein gewünschter Effekt sein, weil dadurch die Luft kurzzeitig sauberer wird, doch im Lauf der Zeit verfärbt sich die Farbe und muss erneuert werden.

Neue Wandfarbe

Einem Forschungsteam der TU Wien gelang es nun, spezielle Nanopartikel zu entwickeln, die gewöhnlicher Wandfarbe Selbstreinigungskräfte verleihen können. Man arbeitete mit Titanoxid-Partikeln, die auch bisher schon für Farben verwendet wurden. Allerdings wurden diesen Partikeln bestimmte Zusatzatome hinzugefügt. Dadurch ändert sich die Art, wie die Partikel mit Sonnenlicht interagieren: Sie können dann Sonnenlicht nutzen, um bestimmte chemische Reaktionen zu ermöglichen. Die Wandfarbe kann dann Schadstoffe aus der Luft binden und gleichzeitig chemisch abbauen. Die Wand reichert sich somit nicht mit den Schadstoffen an, sondern reinigt sich gleichzeitig selber.

Als Ausgangsmaterial für die neue Wandfarbe verwendete man Abfall: Metallspäne, die sonst weggeworfen werden müssten, und getrocknete Olivenblätter. Die Wirkung wurde bereits in der Praxis nachgewiesen: Eine mit der neuen Spezialfarbe bemalte Oberfläche wurde mit einer schadstoffhaltigen Lösung überspült. Durch Sonnenlicht konnten anschließend 96% der Schadstoffe abgebaut werden.

www.tuwien.at