Eifrig beim Training, faul im Bett?

Zu viel Sport könnte der männlichen Libido schaden.
Zu viel Sport schadet dem Sexleben – oder umgekehrt.

US-Forscher der University of North Carolina haben über 1000 sportliche Männer untersucht. Analysiert wurde sowohl die Trainingsroutine als auch das Sexleben der Probanden. Leichte oder moderate körperliche Betätigung resultierte in einem stärkeren Lustempfinden. Männer mit sehr intensiver Trainingsroutine hatten eine geschwächte Libido.

Ursache ungeklärt

Zu bedenken geben die Wissenschafter, dass die Erkenntnisse auf Selbstauskünften der Studienteilnehmer beruhen – dies könnte die Ergebnisse verzerren. Aussagen über Ursache und Wirkung könne man zudem nicht treffen, ein Zusammenhang sei jedoch bewiesen.

Im Lustsektor nichts Neues

Für Sexualmediziner Dr. Georg Pfau ist das Ergebnis der Studie keine Neuigkeit. "Das wissen wir schon lange", sagt der Linzer Arzt. Auch der Grund für die verringerte Lust ist für ihn klar: "Grundsätzlich wissen wir, dass Sport eine positive Wirkung auf die Sexualität des Menschen haben kann, vorausgesetzt er wird richtig gemacht", erläutert er.

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Bekannt sei, dass Leistungssport definitiv kontraproduktiv ist. Er verursacht im Körper Stress und die Stresshormone führen dazu, dass der Körper automatisch in den Energiesparmodus versetzt wird, was wiederum zur Hemmung der Sexualhormonproduktion und der Lust an der Sexualität führt. "Auch sexuelle Funktionsstörungen können die Folge sein", betont Pfau.

Leistungssport ist also jener Sport, der den Körper stresst und eine lusthemmende Überforderungssituation herbeiführt. Auch bei Frauen: "Dieser Distress, wie er fachsprachlich bezeichnet wird, kann bei Frauen auch zum Ausbleiben der Regel und des Eisprungs führen."

Hormoncocktail beflügelt Sexleben

Der gute Sport ist der Gesundheitssport, also regelmäßige Bewegung innerhalb gewisser Grenzen, die alters-und trainingsabhängig sind. Dies führt zu einer Verbesserung der Durchblutung im Becken und in den Genitalien, was bei Männern erektionsfördernd und bei Frauen orgasmusfördernd ist. "Es kommt auch zu einer Steigerung von Sexualhormonen und Lusthormonen. Es wird also ein ganzer Cocktail an Hormonen ausgeschüttet, der das Sexualleben beflügelt", sagt Pfau.

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