Was Weintrinken fürs Gehirn tut
Wie die Zeitung The Times berichtet, ist die hirnstimulierende Wirkung des Weintrinkens wissenschaftlich belegt.
Dabei wird der Neurowissenschafter Gordon Shepherd, seines Zeichens Professor an der Medizinischen Fakultät der Yale University, zitiert. Shepherd, der sich seit Jahrzehnten mit der Verarbeitung von Geschmäckern im Gehirn befasst, zufolge "beschäftigt Weintrinken unser Gehirn mehr, als jede andere menschliche Verhaltensweise." Dabei kommen jedoch nicht etwaige durch den Alkoholgehalt der Getränke motivierten Aktivitäten, sondern der Prozess des Schmeckens zum Tragen.
In seinem Buch "Neuroenology: How The Brain Creates The Taste of Wine" beschreibt der Neurowissenschafter, dass das Herumwirbeln des Weins im Mund und die dabei involvierten Zungenmuskeln und Geschmacksknospen das Gehirn stärker aktivieren, als das Hören von Musik oder gar das Lösen einer mathematischen Aufgabe.
Im Interview mit der Radiostation America's National Public Radio sagte Shepherd: "Der Geschmack ist nicht im Wein enthalten, der Geschmack wird durch das Gehirn des Weintrinkers kreiert." Demnach hätten die Moleküle des Getränks an sich keinen Geschmack, erst durch die Stimulierung des Gehirns werde dieser erlebbar.
Außerdem seien die Empfindungen, die beim Genuss von Wein beim Menschen entstehen, "stark an die eigenen Erinnerungen und Emotionen und jene seiner Mitmenschen gebunden."
"Alkohol-Land" Österreich
14 Prozent der Österreicher trinken in einem problematischen Ausmaß. Männer trinken doppelt so häufig (19 Prozent) in einem schädigenden Ausmaß wie Frauen (neun Prozent). Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht der Europäischen Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) hervor, der im Mai dieses Jahres vorgestellt wurde. Es gibt keine globale Übereinkunft darüber, wie viel Alkohol man pro Tag maximal trinken sollte. Selbst innerhalb Europas liegen die nationalen Alkoholempfehlungen teilweise weit auseinander. Als akzeptabler Alkoholkonsum wird von der "Österreichischen Gesellschaft für Ernährung" ein Konsum von 20 Gramm reinen Alkohols pro Tag (Männer) und zehn Gramm pro Tag (Frauen) eingestuft. Diese Richtwerte sollten laut ÖGF nicht als Aufforderung zum regelmäßigen oder täglichen Alkoholkonsum aufgefasst werden und gelten nur für gesunde Personen.
Sind Alkohol und Sucht für Sie ein Thema? Dann nehmen Sie Hilfe in Anspruch! Hier können Sie sich informieren: www.alkoholhilfe.at.
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