Über Nacht stehen gelassen: Ist Wasser vom Nachttisch ungesund?

Symbolbild
Ist es ungesund, morgens Wasser vom Vortag zu trinken? Ein US-Experte klärt auf.

Um nachts schnell den Durst zu stillen und morgens hydriert in den Tag zu starten, stellen viele schon abends ein Glas Wasser neben das Bett. Doch ist es überhaupt ratsam, Wasser vom Vortag zu trinken? Im Interview mit der Zeitschrift Reader’s Digest gibt Marc Leavey, Allgemeinmediziner am Mercy Medical Center in Baltimore (Maryland) Antworten auf diese Frage.

Demnach sei Trinkwasser in Gläsern und offenen Behältnissen per se nicht besonders hygienisch. Staub und andere Rückstände aus der Luft können sich Leavey zufolge an der Oberfläche des Wassers absetzen. Außerdem besteht die Problematik, dass nicht selten Bakterien, Speichel, Schweiß, Hautzellen oder auch Nasenausfluss beim Trinken ins Innere des Glases oder der Flasche gelangen.

"Wenn sich diese Substanzen über Stunden vermehren können, kann dies das Wasser verunreinigen und den Trinker krank machen", so der US-Experte. Bei Wasserflaschen rät er grundsätzlich dazu, den flüssigen Inhalt nach dem Öffnen so schnell wie möglich auszutrinken. Schwerwiegende Infektionen seien allerdings nicht zu befürchten. Bei Menschen mit schwachem Immunsystem, Kindern oder älteren Personen sei bei der Sauberkeit des Trinkwassers aber verstärkt Vorsicht geboten.

Wer auf Nummer sicher gehen will, dem rät der Mediziner das Wasser nachts oder morgens direkt aus einer Flasche in ein Glas zu gießen oder ohne Lippenkontakt aus einer Flasche zu trinken.

Wie viel Wasser braucht der Mensch?

Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) empfiehlt eine Flüssigkeitszufuhr von mindestens 1,5 Litern pro Tag. Je nach Alter, Gewicht und Gesundheitszustand kann dieser Wert variieren. Rät der Arzt, mehr zu trinken, sollte man dieser Anweisung in jedem Fall nachkommen. An heißen Tagen steigt der Flüssigkeitsbedarf ebenfalls.

Kommentare