Warum Sie immer durstig sind

Gesteigerter Durst kann natürliche und medizinische Ursachen haben.
Sie haben das Gefühl immer durstig zu sein? Diese Ursachen können dem Phänomen zugrunde liegen.

1. Sie trinken zu wenig

Der erste mögliche Grund für ein gesteigertes Durstempfinden liegt gewissermaßen auf der Hand. Ist man durstig, so deutet dies meist darauf hin, dass man zu wenig getrunken hat. Doch wie viel Wasser braucht der Mensch eigentlich? Genug soll es sein, darüber ist man sich in der Fachwelt einig. So empfiehlt die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) beispielsweise eine Flüssigkeitszufuhr von mindestens 1,5 Litern pro Tag. Je nach Alter, Gewicht und Gesundheitszustand kann dieser Wert variieren. Rät der Arzt mehr zu trinken, sollte man dieser Anweisung in jedem Fall nachkommen. An heißen Tagen steigt der Flüssigkeitsbedarf ebenfalls. Experten und Mediziner raten bereits seit geraumer Zeit dazu, beim Trinken auf den eigenen Körper zu hören, anstatt sich dazu zu zwingen. Manche Ärzte halten Trinkempfehlungen sogar generell für entbehrlich. Mehr dazu lesen Sie hier.

2. Sie essen zu viel Salz

Salziges Essen macht durstig. So weit, so klar. Doch welcher physiologische Prozess im Körper steckt dahinter? Damit die Körperzellen arbeiten können, brauchen sie die richtige Menge an Wasser sowie die darin gelösten Stoffe. Das Gehirn wird daher ununterbrochen mit Meldungen über den aktuellen Salz- und Wasserstand im Blut versorgt. Sind bestimmte Stoffe im Blut zu konzentriert vorhanden, aktiviert das Gehirn bestimmte Mechanismen im Körper. So wird dafür gesorgt, dass die Nieren Wasser zurückhalten, Durst beim Menschen aufkommt und man als Reaktion darauf trinkt. Auch große Flüssigkeitsverluste durch Erbrechen, Sport (Schwitzen) oder Durchfall werden so in der Regel unmittelbar und intuitiv ausgeglichen.

Achtung: In vielen (vor allem industriell verarbeiteten) Lebensmitteln stecken heutzutage große Mengen Salz. Um den Salzhaushalt im Gleichgewicht zu halten, sollte man daher auf seine Ernährung achten.

3. Medizinische Gründe

In vielen Fällen kann das gesteigerte Durstgefühl auf relativ banale Ursachen zurückgeführt werden und durch den natürlichen Griff zum Glas gestillt werden. Entwickelt sich das Durstempfinden ins Krankhafte, spricht man in der Medizin von Polydipsie. Dieser krankhaft gesteigerte Durst kann vielerlei Gründe haben.

Zum einen können bestimmte Krankheiten dafür verantwortlich sein. Wer viel trinkt, geht normalerweise auch häufiger auf die Toilette. Bei einer bestimmten Gruppe von Krankheiten verhält es sich jedoch umgekehrt: Eine drastisch vermehrte Harnausscheidung führt zu ausgeprägtem Durst. Oberbegriff hier: Diabetes insipidus (sogenannte Wasserharnruhr). Für die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) sind Harnflut und Durst ebenfalls kennzeichnend.

Auch Schilddrüsenerkrankungen, und dabei insbesondere eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), können dem Problem zugrunde liegen. Durch die vermehrte Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen wird der Stoffwechsel enorm angekurbelt. Die möglichen Folgesymptome: ungewollter Gewichtsverlust, Schlafstörungen, starkes Schwitzen und eine Polydipsie.

Polydipsie kann auch auf eine hormonelle Störung, konkret auf eine Erhöhung des Hormons Cortisol, rückführbar sein. Bei Patienten mit Hirnschäden kann die Durstregulation gestört sein. Das verändert auch das Trinkverhalten. Nierenerkrankungen (Tumore, Entzündungen) können ebenfalls in einer verstärkten Urinausschüttung resultieren.

Fazit: Nicht immer muss man wegen gesteigertem Trinkverhalten zum Arzt. Nimmt das Trinken starke und unstillbare Ausmaße an und wird von Gewichtverlust, vermehrtem Wasserlassen und anderen Beschwerden begleitet, sollte man in jedem Fall einen Arzt konsultieren, um die Ursachen abzuklären.

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