Nettigkeiten können Ehen retten
Die Untersuchung, die im Fachblatt Emotion veröffentlich wurde, liefert wissenschaftliche Beweise dafür, dass Geben tatsächlich besser als Nehmen ist. Wie die Autoren in ihrem Bericht betonen, konnte mit der Studien außerdem ein bekanntes Mantra des Dalai Lama ("Sorge und Mitgefühl für das Wohlbefinden anderer sind die Quelle des Glücks.") untermauert werden.
Um die Botschaft des buddhistischen Mönchs auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, untersuchten Psychologen 175 frisch verheiratete Ehemänner und Ehefrauen, die im Schnitt sieben Monate vermählt waren. Über einen Zeitraum von zwei Wochen mussten die Probanden Situationen notieren, in denen einer der Eheleute seine eigenen Bedürfnisse zugunsten des anderen zurückgesteckt hatte. Sie fertigten auch täglich Aufzeichnungen ihrer emotionalen Verfassung an.
Lieb sein bringt's
Im Schnitt gaben die Studienteilnehmer an, etwas mehr mitfühlende, selbstlose Aktionen zu setzen als in den Genuss guter Taten zu kommen. Derartige Taten inkludierten das kurzfristige Ändern eigener Pläne für den Partner oder der Ausdruck von Dankbarkeit.
Die Annahme der Forscher, dass anerkannte Gefälligkeiten am meisten Genugtuung bringen, konnte für beide Geschlechter belegt werden. Überraschend war jedoch, dass sich die Probanden auch besser fühlten, wenn ihre Nettigkeiten nicht mit Anerkennung "belohnt" wurden. "Man könnte meinen, dass es sich nicht gut anfühlt, wenn man mitfühlend agiert und keiner es merkt", so Harry Reis, Professor für Psychologie an der University of Rochester im US-Bundesstaat New York, gegenüber dem Magazin Time. Doch das Gegenteil sei der Fall gewesen.
Frust ist nicht ausgeschlossen
Reis merkt jedoch an, dass in solchen Situationen sehr wohl Frustration eintreten kann – vor allem dann, wenn man das Gefühl hat in einer einseitigen Beziehung zu leben, in der man mehr gibt als nimmt. Den Forschern zufolge seien die Ergebnisse möglicherweise verzerrt, da sich die Probanden nach nur sieben Monaten Ehe wohl noch in der Verliebtheitsphase befänden. Die Erkenntnisse seien demnach möglicherweise nicht auf Langzeitehen übertragbar.
Und dennoch: "Menschen sind dafür gemacht zu geben. Wir sind kooperative Wesen und es gibt Mechanismen in uns, die sozialen Verhalten fördern", so Reis. In Summe würde die Studie belegen, dann Belohnung oder Anerkennung für liebevolles Verhalten nicht der Schlüssel zu Zufriedenheit sind.
Übrigens: 2016 ergab eine Studie, dass
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