Die Sonnenbank macht süchtig

Das Suchtpotenzial der Sonnenbank ist nicht zu unterschätzen.
Experten mahnen angesichts der Ergebnisse zu einer verstärkten Aufklärung über die Gesundheitsrisiken des Indoor-Sonnenbadens.

Dass das Bräunen im Solarium das Hautkrebsrisiko erhöht, ist bekannt. Angesichts neuer Erkenntnisse zum Suchtpotenzial der Sonnenbänke ist das besonders bedenklich. Eine von fünf Frauen, die regelmäßig ein Solarium besuchen, ist laut einer neuen US-Studie süchtig nach der künstlichen Bräune. Außerdem konnten die Forscher belegen, dass Frauen mit Depressionen ein dreifach erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Abhängigkeit haben.

Die Ergebnisse der Studie der Georgetown University School of Medicine, die im Fachblatt Cancer, Epidemiology, Biomarkers & Prevention veröffentlicht wurde, zeigen, dass die Aufklärung über die Gesundheitsrisiken des Indoor-Bräunens nicht zu einem veränderten Verhalten führen. "Es ist besorgniserregend", sagt Studienleiter Darren Mays über die Erkenntnisse. "Wir wissen, dass Bräunen, vor allem in jungen Jahren, das Risiko für Hautkrebs erhöht, und damit in Verbindung steht, dass die Erkrankungen besonders früh auftreten."

Sich im Solarium eine künstliche Bräune anzueignen wird Mays zufolge mit einem um 20 Prozent erhöhten Risiko für die Entstehung von schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) assoziiert. Das Bräunen im Solarium sei schädlicher als der natürliche Bräunungsprozess, weil in Solarien die UV-Strahlung wesentlich stärker ist. UV-Strahlen in Solarien sind in etwa so intensiv, wie die der Sonne mittags am Äquator.

Hautkrebs in Österreich

Gemäß Statistik Austria erkranken in Österreich derzeit etwa 1.600 Personen pro Jahr an einem malignen Melanom, dem "schwarzen Hautkrebs", der - sofern er nicht frühzeitig erkannt wird - tödlich verlaufen kann. Die Dunkelziffer der Häufigkeit der Erkrankung in Österreich dürfte in Wirklichkeit sogar noch höher liegen. Gemäß Statistik Austria starben zuletzt pro Jahr mehr als 350 Personen in Österreich an einem malignen Melanom (Stand 2012). Statistisch gesehen betrug die Steigerung der Melanomhäufigkeit seit dem Jahr 1983 ca. 350 Prozent. Die Steigerung der Sterblichkeitsrate betrug mehr als 80 Prozent.

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